Bochum-Eppendorf/Höntrop. Ein neuer Wochenmarkt in Bochum-Wattenscheid für Eppendorf und Höntrop ist angedacht. Es gibt aber auch Skepsis.

Ein Wochenmarkt für Eppendorf: Das war die Überlegung von Markus Knapp. Jetzt zieht die Idee Kreise und könnte zum gemeinsamen Wochenmarkt für Eppendorf und Höntrop werden. Doch dieser Gedanke sei unausgegoren, sagen Skeptiker und Kritiker; denn es fehlten Teilnehmer.

Vorstoß der SPD in Wattenscheid-Eppendorf

„Wir haben lange überlegt, ob es einen geeigneten Standort im Ortskern von Eppendorf gibt. Das ist aber nicht der Fall“, meint Markus Knapp. Mit „wir“ meint er den SPD-Ortsverein Eppendorf/Munscheid, aber auch Bochum Marketing, stadtweit zuständig für die Wochenmärkte. So ist Eppendorfs SPD-Ratsherr Markus Knapp auf seinen Kollegen Tim Radzanowski aus Höntrop zugegangen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Diese scheint nun gefunden: „Wir glauben, dass sich die Fläche vor dem Feuerwehrhaus Höntrop/Eppendorf anbietet, um einen Wochenmarkt in unseren Stadtteilen zu etablieren“, so Knapp weiter.

Bochum Marketing einbezogen

Auch Bochum Marketing hält den Vorschlag – nicht zuletzt nach einer Ortsbegehung – für sinnig. Eine erste Umfrage unter Beschickern habe ebenfalls ergeben, dass der Standort durchaus attraktiv sei. „Wir sehen gleich mehrere Vorteile: Die Fläche an der Höntroper Straße ist sowohl mit dem ÖPNV als auch mit Rad und Auto gut zu erreichen, dort steht der Markt aber nicht gleichzeitig in direkter Konkurrenz zu den bestehenden Lebensmittelhändlern vor Ort“, so Knapp.

Viele Wochenmärkte

Anfang April 2020 hat die Bochum Marketing GmbH das Management der Wochenmärkte in der Stadt übernommen.In Bochum gibt es zwölf Wochenmärkte, die dienstags bis samstags an 21 Markttagen pro Woche die Menschen in den Stadtteilen mit frischen Waren versorgen. Viele Händler sind auf den Märkten mit einem diversen Warenangebot anzutreffen. Infos: www.bochum-tourismus.de/bochum-entdecken/einkaufen/wochenmaerkte-in-bochum

Wie das Konzept des Marktes am Ende konkret aussehen könnte, steht zurzeit noch nicht fest. Hier seien weitere Gespräche zu führen. „Ein klassischer Wochenmarkt etwa mittwochs oder donnerstags bietet sich am Anfang einfach an. Ob wir später einmal über andere Konzepte reden, wird auch die Nachfrage zeigen.“

Heimische Händler sind skeptisch

„Prinzipiell steht einem Markt mit einer direkten Verzehrmöglichkeit und einem Treffpunktcharakter ja nichts im Wege“, so Knapp. Was jedoch sofort stattfinden soll, ist eine Einbindung der Stadtteil-Akteure. Knapp: „Wir finden vor Ort die Feuerwehren, aber auch zwei Schulen und die Awo mit zwei Einrichtungen. Warum sollten sich diese Institutionen und Vereine, und natürlich alle anderen aus Höntrop und Eppendorf, nicht am Marktgeschehen beteiligen?“

Knapp will das Thema weiter forcieren und hofft auf die Unterstützung auf den politischen Ebenen, von der Bezirksvertretung bis in den Rat. „Zurzeit sind uns natürlich die Hände durch die Pandemie gebunden. Das Thema Wochenmarkt jetzt aber anzustoßen, ist auch ein positives Zeichen für die Zeit danach und bietet eine Perspektive zur Stärkung unserer Stadtteile im WAT-Süden.“

Theorie und Praxis liegen auseinander

Aber zwischen Theorie und Praxis liegen ja bekanntlich Welten – was die Politik will und der Markt dann letztlich hergibt, dazwischen können Welten liegen. Wochenmarkthändler-Sprecher Jürgen Greife – er legt Wert auf heimische Händler – sagt jedenfalls dazu: „Wann soll ein solcher Markt denn stattfinden, denn man muss ja auch Händler dafür finden. Bisher sind bei uns fast alle Termine in der Woche belegt.“ Jürgen Greife erklärt zweifelnd zudem, dass es schon mal kurze Zeit einen Wochenmarkt in Höntrop gegeben hat am Wattenscheider Hellweg.

Und Niko Halwer von der Feuerwehr Höntrop sagt auf Nachfrage zu diesem Thema: „Wir wurden zu dem Vorschlag von der Politik angesprochen. Es geht wohl offenbar um die Schotterfläche neben dem Feuerwehrhaus, was uns dann nicht tangieren würde.“