Bochum/Wattenscheid. Die Lage spitzt sich zu. Es gibt neue Zahlen zum Corona-Ausbruch in einer Wattenscheider Kita – und weitere Infektionen in anderen Kindergärten.
Was viele befürchtet haben, scheint nun einzutreffen: Mit den steigenden Inzidenzwerten gibt es auch immer mehr Meldungen über Covid-19-Neuinfektionen in Kindergärten. Am heftigsten von Corona betroffen ist die Outlaw-Kita an der Günnigfelder Straße in Wattenscheid. Doch die Stadt Bochum meldet noch weitere Infektionen in anderen Kindergärten.
Nach Corona-Ausbruch in Wattenscheider Kita: Auch Infektionen in weiteren Bochumer Kindergärten
Bereits seit Dienstag, 9. März, ist die Outlaw-Kita in Günnigfeld geschlossen. Erzieherinnen und Erzieher und die Kinder aller vier Gruppen befinden sich seither in Quarantäne. Alle wurden auf Corona getestet. Die Ergebnisse werden nun nach und nach bekannt. Zum Wochenende war von 17 positiven Tests die Rede: sechs bei Erzieherinnen und Erziehern und elf bei Kindern. Am Sonntag waren es schon 25 Kinder sowie sieben Erzieherinnen und Erzieher, die positiv getestet worden waren. Aktuell sind laut Stadt 29 Kinder und sieben Erzieherinnen und Erzieher infiziert, also 36. Bei einer mittels eines Schnelltests positiv getesteten Person steht noch ein PCR-Test aus.
Auch drumherum greift das Virus immer mehr um sich. Infektionen in neun Bochumer Kitas seien der Stadt inzwischen bekannt, teilt Sprecherin Nina Menken auf WAZ-Anfrage mit. „Allerdings in allen anderen Kitas ohne große Ausbrüche.“ Zwei Fälle betreffen die andere Outlaw-Einrichtung in Wattenscheid, die Kita Obertor. „Dort sind eine Erzieherin und ein Kind an Covid-19 erkrankt“, sagt Barbara Marg, Bereichsleiterin des Trägers, im Gespräch mit der WAZ. Die entsprechende Gruppe sei seit Donnerstag, 11. März, geschlossen.
Kita: Alle Auflagen erfüllt – trotzdem Corona-Ausbruch
Barbara Marg ist besorgt, weil die Zahl der Infektionen so explodiert ist „und wohl auch hier die britische Mutation mit im Spiel ist“. Wie es zur Ansteckung in der Einrichtung an der Günnigfelder Straße kam, sei weiter unklar. Festgestellt wurde eine Infektion zuerst bei einer Erzieherin. „Doch diese kann sich ja zuvor bei einem Kind angesteckt haben“, so Marg.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gingen regelmäßig zum Schnelltest, auch die Impfbereitschaft sei sehr hoch. „Mit den Impfungen ist auch schon begonnen worden“, sagt Barbara Marg, die nicht sicher ist, wann die Outlaw-Kita wieder geöffnet wird. „Die Quarantäne beträgt 14 Tage, aber die Entwicklung der Zahlen ist ja mehr denn je ungewiss.“ Außerdem gibt sie zu bedenken, dass die Corona-Auflagen (Hygienekonzept, kein Kontakt zu anderen Gruppen, Maskenpflicht) konsequent durchgeführt worden seien – „und trotzdem hat sich das Virus durchgesetzt“.
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Die Stadt will „in jedem Fall eine umfassende Kontaktpersonennachverfolgung“ in Sachen Outlaw-Kita Günnigfelder Straße durchführen. Zurzeit werde noch geprüft, ob es sich um einen Ausbruch oder mehrere unterschiedliche Ausbruchsgeschehen handelt. Nina Menken: „Es erfolgen tägliche Anrufe, bei denen sich nach dem Gesundheitszustand der Kinder und Kita-Mitarbeiter erkundigt wird.“
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