Wattenscheid-Höntrop. Ein Diebstahl macht Renate Stockmann aus Höntrop fassungslos. Unbekannte haben eine Bank geklaut. Vielen Menschen war sie eine große Hilfe.

Renate Stockmann aus Wattenscheid-Höntrop zeigt auf ein Foto, das sie mit ihrem Handy gemacht. Darauf ist die Sitzbank in ihrem Vorgarten an der Straße Langacker noch zu sehen. In natura klafft dort, wo die Bank einmal stand, inzwischen eine Lücke. Sie wurde gestohlen. Eine Tat, die Renate Stockmann fassungslos macht – und sauer.

Passiert ist das Ganze schon Mitte November. „Das muss so am 10., 11. des Monats gewesen sein“, sagt Renate Stockmann. Sich damit an die Zeitung zu wenden, sei ihr anfangs gar nicht in den Sinn gekommen. Aber jetzt, wo sie in der WAZ von dem Polizisten las, der nach einem Trickdiebstahl dem Täter einen offenen Brief geschrieben hat, in dem er an dessen Gewissen appelliert, da sei sie dann auch auf die Idee gekommen, den Diebstahl bei ihr vor der Haustür publik zu machen.

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Diese Sitzbank wurde dem Ehepaar Stockmann aus Wattenscheid-Höntrop aus dem Vorgarten gestohlen.
Diese Sitzbank wurde dem Ehepaar Stockmann aus Wattenscheid-Höntrop aus dem Vorgarten gestohlen. © Stockmann

Zumal sie und ihr Mann Uwe nicht allein betroffen sind, sagt Renate Stockmann. „Vielen, vielen Menschen hier im Ort bot unsere Bank Gelegenheit, mal kurz zu verschnaufen.“ Dafür sei sie auch gedacht gewesen. „15 Jahre stand sie in unserem Vorgarten“, sagt Renate Stockmann. „Anfangs hatten wir ein Schild an ihr befestigt. ,Bitte Platz nehmen’ stand da drauf. Aber das war irgendwann überflüssig. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass man sich auf unsere Bank durchaus auch setzen darf.“

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Vor allem ältere Mitmenschen hätten sich gerne auf ein kleines Päuschen niedergelassen, berichtet Renate Stockmann. „Die kommen oft mit ihren Einkäufen hier vorbei.“ Im Sommer, an den heißen Tagen, habe sie auch immer wieder mal ein Glas Wasser gereicht. Das kam gut an und führte zu netten Begegnungen und Gesprächen.

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Damit ist es nun vorbei. Die Bank ist weg. Renate Stockmann glaubt, dass es zwei Täter waren. „Für einen allein ist die Bank zu schwer. Die ist ja richtig aus Metall.“ Zunächst hatte sie an einen Dumme-Jungen-Streich gedacht und gemeinsam mit ihrem Mann auf den Fahrrädern die Straßen in der Umgebung abgefahren – nichts. Nun hoffen die Stockmanns, womöglich über die WAZ etwas bewirken zu können. „Vielleicht liest einer der Täter diese Zeilen, bekommt ein schlechtes Gewissen und bringt die Bank einfach wieder zurück.“ Das würde sie freuen – und viele Höntroper ebenfalls.

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