Witten. Nach dem offenen Brief der Polizei an einen Trickdieb wollen etliche dem bestohlenen Rentner aus Witten helfen. Warum aber keine Spenden fließen.
Selten hat eine Polizeimeldung ein solches Echo ausgelöst. Hauptkommissar Volker Schütte hatte den Fall eines fast 90-Jährigen Witteners, der bei der Sparkasse seine Rente abhob und auf dem Nachhauseweg von einem Trickdieb bestohlen wurde, zum Anlass genommen, dem Täter einen „offenen Brief“ zu schreiben („Hallo, du kleiner mieser Dieb“).
++++ Keine Nachrichten mehr aus Witten verpassen++++ Hier geht’s zu unserem Newsletter
„Diese ungewöhnliche Meldung hat bei sehr vielen Menschen Mitgefühl, Anteilnahme und Hilfsbereitschaft ausgelöst“, sagt der Polizeisprecher Viele, die sich meldeten, wollten spenden, um dem Rentner seinen Verlust von über 1000 Euro zu ersetzen. Schütte: „Es wurden sogar Briefumschläge auf der Wache abgegeben.“
Sogar Polizisten aus Zürich wollten Rentner aus Witten helfen
Die Polizei ist überwältigt von diesem großen Zuspruch in Form auch von hunderten Anrufen und Mails, selbst Polizisten aus Zürich meldeten sich. Wäre eine Spendenaktion zustande gekommen, „wären 25.000 Euro sicher realistisch gewesen“, sagt der Hauptkommissar. Aber dazu wird es nicht kommen. Der Rentner bittet darum, von Spenden abzusehen. Schütte: „Und das respektieren wir.“
Nach dem gemeinen Diebstahl sei es aber schön zu erfahren, dass es bei vielen Menschen noch Werte wie ein Für- und Miteinander gebe – „nicht nur zur Weihnachtszeit“.