Wattenscheid-Leithe. . Die Aktiven von „Wir in WAT“ sammeln Anregungen zur Gestaltung des Holland-Zechen-Areals. Das alte Schild soll einen neuen Platz bekommen.
Die Initiative „Wir in WAT – Schacht 4“ krempelt die Ärmel auf und sieht dem Ende der Sanierungsarbeiten am alten Förderturm der Zeche Holland und auch des Geländes erwartungsvoll entgegen. Beim jüngsten und gut besuchten Treffen im „Alten Brauhaus Kampmann“ in Leithe konnte die Gruppe eine positive Bilanz aus der jüngsten Zeit ziehen.
Die Aktivitäten ziehen jedenfalls Kreise, auf Youtube ist sogar schon die alte Leither „Hymne“ vertont im Video zu erleben: „Wenn hinter’m Mechtenberg“.
Backshop präsentiert neues Buch
Und eine gleich dreifache Portion Lokalkolorit kann „Schacht 4“ auch noch auffahren. Der „Leither Backshop“ präsentiert sein jüngstes Buch „Holland in Not“ Erinnerungen an seine Welt unter Tage, immerhin schon sein 22. Werk. Authentisch, fesselnd und unterhaltsam wirkten Liedtexte wie auch die Gedanken Kösters, zum Teil in Versen. „21 Jahre nach meiner letzten Grubenfahrt“, erläutert er, allerdings auch verschmitzt: „Holland war eigentlich immer in Not, von der Teufe 1860 bis zum Ende der Förderung 1974.“
Damit nicht genug, Köster hat auch noch einen Krimi zu bieten. „Es geschah in Wattenscheid“ und greift dabei auf die historischen Begebenheiten um drei Todesfälle auf dem Bergwerk zurück (ReDiRoma-Verlag, 13,95 Euro, ISBN 978-3-86870-406-8).
Interesse der CDU-Kreisgeschäftsstelle
Eine Premiere feierte dann an diesem Abend der eigens gestaltete Bierdeckel mit dem Förderturm und dem Schriftzug der Initiative und natürlich „Glückauf“ unter Schlegel und Eisen.
Das markante „Holland-Schild“, das die Initiative kürzlich vor dem Verfall bewahrt hat, soll nach seiner Aufarbeitung wieder an die Öffentlichkeit kommen. Die Initiative hat Interesse der CDU-Kreisgeschäftsstelle geweckt. Immerhin gelten am „Paul-Dufhues-Haus“ auf dem Holland-Gelände – weil privat – nicht die Auflagen, wie für eine Präsentation im öffentlichen Raum. „Und es wäre aus allen Richtungen gut zu sehen,“ zeigt sich Initiativen-Sprecher Klaus Windmüller begeistert.
Holland in ganz neuem Licht
Ganz besonders könnte der Turm außerdem noch in den Blickpunkt des Interesses rücken, denn die Firma Lichtwechsel hat sich offenbar bereit erklärt, das stählerne Gerüst per Illumination nach Entfernung der Schutzfolie in engstem Wortsinne ins rechte Licht zu rücken und anzustrahlen.
Ein Schriftzug mit eigener Geschichte
Das Schild mit dem „Holland“-Schriftzug, so erinnert sich Hans Köster als Betriebsangehöriger, hing ursprünglich über Schacht 6 der Zeche.
In einer spektakulären Aktion, weiß er noch, wurde es zu Weihnachten per Autokran wieder in die Höhe auf den Turm von Schacht 4 gehievt, „bei Regen und Sturm“.
Ideen für geeignete Orte, um das Holland-Schild in alter, neuer Pracht wieder in der Öffentlichkeit zu präsentieren, diskutiert die Schacht-4-Initiative gern auch auf Facebook. Vielleicht schon beim nächsten Treffen, möglichst wieder im Freien am Turm.