Wattenscheid-Mitte. Im Bereich der Wattenscheider Innenstadt löst Michael Hofmann im Polizei-Bezirksdienst Bernd Rabe ab. Der übernimmt von Thomas Drulla nun Leithe.

Es wird zum 1. Januar offiziell, dass Polizeihauptkommissar Thomas Drulla in Pension geht. Aber schon ab Montag, 23. November, ist dann sein Kollege Bernd Rabe in den Straßen von Leithe unterwegs im Bezirksdienst der Polizei, auf eigenen Wunsch nach einigen Jahren in der WAT-City. Dort ist dann Michael Hofmann unterwegs. Eine regelrechte Rochade für den Bereich der Polizei im Bochumer Westen.

Für „ein bisschen verkannt“ hält Drulla den Ortsteil ganz am Zipfel zu Essen und Gelsenkirchen , „dabei ist Leithe wirklich eher ruhig und unauffällig“, trotz des aktuellen Vorfalls: „Man kennt mich“, meint er. Aktuell liegt der Schwerpunkt für den „Dorfsheriff“ bei der Betreuung der Schulen und allein vier Kindergärten an der Hollandstraße, Schul-, Kemna- und Gelsenkirchener Straße.

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Erster Einsatz in WAT bei einem schweren Unfall

Einer der ersten großen Einsätze ist ihm noch in Erinnerung, ein schwerer Unfall an der Berliner Straße/Schlaraffiastraße, ausgerechnet Heiligabend 1981, mit tödlichem Ausgang. „Da war Weihnachten gelaufen“, weiß er noch. Zufrieden ist Thomas Drulla (60), dass er nie schießen musste, aber viele knifflige Situationen hat er schon erlebt, wie bei einer Brandstiftung mit Menschenrettung, bei der er als erster am Einsatzort war.

Viel wird sich mit dem „wohlverdienten Ruhestand“ nicht ändern, schätzt der „Bürgermeister von Leithe“, wie ihn die Nachbarn nennen, schließlich ist da eine schulpflichtige Tochter. „Vielleicht wieder mehr Sport oder endlich wieder Musik“, meint der Gitarrenspieler. Für den „schönsten, nicht den letzten Abschnitt im Leben“, wie er sicher ist, bereichert nun seit zwei Monaten ein Hund, „ein Maltipoo, aus Malteser und Pudel“ die Familie.

Nach 29 Jahren Vorfreude aufeinen neuen Rhythmus

Michael Hofmann, seit 1988 bei der Polizei, hat bei der Einsatzhundertschaft in Wuppertal angefangen, war dann in der Kölner Innenstadt („lehrreich“), und 15 Jahre im Essener Präsidium. „Das waren 29 Jahre im Wach- und Wechseldienst, und es gibt wohl nichts, was ich nicht erlebt hätte“, zieht der 50-Jährige ernst Bilanz. Das hat ihm zugesetzt.„Jetzt muss ich mich regelrecht erst ‘mal neu finden, das hieß ja bisher wochenweise keinen geregelten Schlaf zwischen Früh-, Spät- und Nachtschicht“, meint er und freut sich auf den neuen, ruhigeren Abschnitt, ein eher geregeltes Leben mit seiner Lebensgefährtin.

Wobei Wattenscheid durchaus kein „Ruhekissen“ sei, schränkt er gleich mit ‘Blick auf die Einsatzhäufigkeit ein. Und dann erzählt von dem Tötungsdelikt von der Zollstraße vor sieben Jahren, viel Blut und Erinnerungen, die ihm heute immer wieder noch hochkommen. Da hat er auch die Waffe gezogen, musste aber nicht abdrücken. Das hat Spuren hinterlassen.

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Unterwegs als Schutzmann von der Straße

Mit der neuen Struktur, da könnte er vielleicht, und zählt auf, was ihm lange Spaß machte: „Reisen, vielleicht spontan, Motorradfahren, da fehlen aber jetzt die Leute, oder Handball, hab’ ich 32 Jahre gemacht“.

Auf jeden Fall will er auch die Menschen in seinem Bezirk neu, anders kennen lernen, eben nicht von Einsätzen, sondern entspannter, wenn man mehr Zeit hat. „Aber ich will auch der Schutzmann von der Straße sein“, blickt er nach vorn.

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