Bochum. Einstellungsstart 1. September: Auch die neuen Polizisten in Bochum fordern mehr Respekt für die Arbeit der Polizei. Von Bürgern und der Politik.

Seit einigen Jahren hat sich unsere Gesellschaft stark verändert. Konflikte haben in allen Bereichen erheblich zugenommen. Der Regelungsbedarf steigt. Die Polizei nimmt dabei einen großen Stellenwert ein – kein einfacher Beruf, zumal Respekt und Wertschätzung nicht immer da sind für diesen anstrengenden und auch gefährlichen Schichtdienst-Job auch an Wochenenden. Die Coronakrise hat diese Entwicklung verstärkt.

Polizisten erwarten mehr Respekt

Männer und Frauen in der Polizei sind täglich gefordert, Situationen zu meistern, die teils kaum vorherzusehen sind und stets eskalieren könnten. Und das in einer Lage, die viel Personal erfordert. Auch die Situation in der Polizeiwache Wattenscheid an der Friedrich-Ebert-Straße stellt sich nicht einfach dar.

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Entwicklung Besorgnis erregend

Wachleiter Peter Stephan und Stellvertreterin Kirsten Langer kennen die Entwicklung seit Jahren gut und sehen die Tendenz, dass der Handlungsbedarf weiter wächst. „Vor allem Delikte häuslicher Gewalt und Körperverletzungen haben zugenommen.“ Und man ist froh, dass zum Einstellungsdatum 1. September die personelle Bilanz bei plus-minus null liegt. 14 neue Mitarbeiter sind gekommen, 14 im Laufe des Jahres gegangen. 58 sind hier tätig, mit Zivil- und Bezirksbeamten 72. Mehr wären natürlich viel besser.

Mehr Arbeit und Stress

Unter den Neuen wie Nina Steinebach (27) und Hendrik Müller (25) haben gut die Hälfte einige Jahre praktische Polizeiarbeit hinter sich, so in der BO-Hundertschaft an der Castroper Straße. Und sind weiter hochmotiviert. „In Einsätzen haben Respekt und Akzeptanz uns gegenüber nachgelassen, in allen Altersgruppen und Schichten. Vor allem unter Alkohol- und Drogeneinfluss.“ Was man sich wünscht, sei ein besserer Rückhalt in der Politik, schließlich stünden Polizisten auch in der Coronazeit in vorderster Linie. Trotzdem, die Neuzugänge in der WAT-Wache sind voller Elan. „Wir freuen uns, hier zu sein.“

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