Wattenscheid. Masken werden an soziale Einrichtungen, Schulen und Senioreneinrichtungen kostenlos verteilt. Nun ist die Aktion des Wattenscheider DRK beendet.
Rund 9.500 selbstgenähte Alltagsmasken hat das Deutsche Rote Kreuz aus Wattenscheid um Projektleiter Ralf Frede an Menschen, die der Risikogruppe angehören, an Schulen, Vereine, Verbände und Senioreneinrichtungen in Bochum und Wattenscheid kostenfrei ausgegeben. Nun ist Schluss: Seit vorletzter Woche haben die zahlreichen Ehrenamtlichen die Produktion der Masken eingestellt.
„Wir haben hier eine tolle Unterstützung von 87 freiwilligen Näherinnen und Nähern sowie vielen Materialspendern aus der Bevölkerung in den letzten 12 Wochen erhalten, die wir via soziale Medien oder Presseaufrufe für unser Projekt gewinnen konnten“, erklärt Ralf Frede. Die Reste der bereits produzierten Masken verteilte er nun an soziale Einrichtungen und Schulen in Wattenscheid.
Kommunikation mit vielen Freiwilligen
Ralf Frede blickt zurück auf eine aufregende Zeit: „Es war schön, aber stellenweise auch ganz schön anstrengend.“ Alle ehrenamtlichen Unterstützer seien über Wochen bei dem Maskenprojekt dabeigeblieben. Es musste aber die Versorgung mit den Rohstoffen organisiert, Nähanleitungen verteilt, fertige Masken abgeholt und verpackt, soziale Einrichtungen oder Schulen mit Alltagsmasken beliefert und die Kommunikation mit den vielen Freiwilligen aufrecht gehalten werden. Zudem wurden auch in der Geschäftsstelle des DRK in Wattenscheid zahlreiche Ausgabetage für die selbstgenähten Masken an Risikogruppen durchgeführt.
Ralf Frede rechnet damit, dass sich die private Maskenherstellung nun erledigt hat, da es Masken jetzt auch im Einzelhandel zu kaufen gibt. „Wir haben am letzten Freitag unseren letzten Ausgabetag veranstaltet, bei dem auch nochmals an 45 Personen Masken ausgehändigt wurden. Die restlichen Masken haben wir örtlichen Schulen zur Verfügung gestellt. Nach 12 Wochen ist es jetzt aber auch gut“, sagt der Rotkreuzler. Er blickt sichtlich stolz und äußerst positiv auf die Aktion zurück.
Beim DRK gingen zahllose Anrufe ein
Als in Deutschland die Maskenpflicht Mitte April eingeführt wurde, „waren wir mit unserem ,Behelfsmasken-Projekt’ und unseren Freiwilligen schon lange gestartet, dennoch hat es durch die Vorgaben der NRW-Landesregierung noch einmal eine enorme Nachfrage gegeben. An den Folgetagen haben wir wahnsinnig viele Anrufe oder Emails erhalten“, erzählt der Rotkreuzler. „Das Schönste an dem Projekt war die Dankbarkeit der Menschen“, betont Ralf Frede.
Die Ehrenamtlichen konnten mit Freude ihre Masken verteilen. „Wie überrascht viele Leute manchmal waren, als wir ihnen sagten, dass wir die Masken verschenken. Das fand ich total schön und war für die eigene Motivation durchaus förderlich.“
Lucy aus Schleswig-Holstein
Die elfjährige Lucy aus Schleswig-Holstein etwa hat sich beteiligt, hat sich fleißig daheim an Mutters Nähmaschine gesetzt und neben der Versorgung von Verwandten und Freunden, auch fürs DRK-Projekt in Wattenscheid gewerkelt. „Sie hat uns hier gleich 45 Masken in einem Paket zugesendet und für die Verteilung zur Verfügung gestellt. Wahnsinn, wir waren absolut begeistert und schwer beeindruckt“, berichtet Ralf Frede voll des Lobes.
Dankes-Veranstaltung für die Freiwilligen
Nun wird schon an einer „Dankes-Veranstaltung“ für die vielen Freiwilligen gearbeitet. Ralf Frede vom DRK Wattenscheid: „Die Art und Weise einer solchen Veranstaltung wird aber sicher erst durch das Maß der Lockerungen klar werden. Wir arbeiten daran.“
Und wenn es aufgrund der Corona-Entwicklungen vielleicht wieder notwendig werden sollte, wird das Deutsche Rote Kreuz seine Freiwilligen wieder zusammenholen, um den Menschen in der Stadt zu helfen. Frede: „Wenn der Bedarf nochmal da sein sollte, rücken wir natürlich wieder alle zusammen und nähen Masken.“
Dass sich die Menschen aus allen Ecken Bochums wegen einer Maske beim DRK meldeten, freute den Rotkreuzler jedes Mal aufs Neue. Auch wenn das Telefon zu Hoch-Zeiten kaum still stand. Am wichtigsten war im Projekt, dass die sozialen Einrichtungen in der Stadt mit Alltagsmasken ausgestattet wurden. „Da war uns allen sofort klar, die brauchen das dringend.“
So profitierten zum Beispiel das Alten- und Pflegeheim des DRK-Kreisverbandes Bochum, die LWL-Klinik für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Hospizverein Wattenscheid, diverse Schulen aus Bochum und Wattenscheid, Awo-Sozialstation, Pflegestationen sowie zahlreiche Senioreneinrichtungen von der Maskenaktion.