Bochum. Seit dem Aufruf des DRK in Bochum-Wattenscheid haben Ehrenamtliche 1000 Stoffmasken genäht. Das DRK will die Masken nun unter Pflegern verteilen.

In der Osterwoche startete das DRK Wattenscheid seine Nähaktion – und schon bis jetzt sind rund 1000 Gesichtsmasken entstanden. 68 ehrenamtliche Näherinnen und Näher fertigen mit Nähmaschine oder Nadel und Faden die Stoffmasken, die nun an Bochumer Einrichtungen weitergegeben werden. Das DRK zieht eine positive Zwischenbilanz.

„Wir konnten schon 989 Masken einsammeln und es kommen immer mehr Ehrenamtliche dazu“, sagt Christian Lange vom Deutschen Roten Kreuz, „teilweise engagieren sich auch professionelle Näherinnen, bei denen geht das ganz routiniert“. Von den vielen Rückmeldungen und Materialspenden sei er begeistert: „Die Gesellschaft ist zusammengerückt.“

DRK verteilt an die Ehrenamtlichen Nähmuster, Stoffe und Zubehör

Am Montag vor Ostern startete das DRK Wattenscheid das Projekt „Selbstgenähter Behelfs-Mund-Nasen-Schutz“, lieferte gespendete Stoffe, Materialien und ein Nähmuster an die Ehrenamtlichen aus und sammelt seitdem suksessive die genähten Masken ein. „Vormittags machen wir jetzt immer die Versorgungstour“, erklärt Lange, „das läuft alles kontaktlos. Wenn wir neue Materialien bei den Ehrenamtlichen vorbeibringen, hängt da meist schon ein Tüte mit fertigen Masken zum Abholen“.

Erste Masken hat das DRK Bochum-Wattenscheid an Mitarbeiter der  Ambulanten Dienste Gelsenkirchen und Wattenscheid ausgeteilt.
Erste Masken hat das DRK Bochum-Wattenscheid an Mitarbeiter der Ambulanten Dienste Gelsenkirchen und Wattenscheid ausgeteilt. © Christian Lange / DRK Wattenscheid

Der Stoff der Masken würde von den Ehrenamtlichen mit der Kochwäsche gewaschen und die genähten Schutzmasken dann vom DRK foliert und weiterverteilt. Das Nähmuster des DRK Wattenscheid werde mittlerweile in vielen deutschen Städten für Masken-Nähaktionen des Deutschen Roten Kreuzes verwendet, erklärt Lange.

Ehrenamtliche Näherinnen erhielten stets ein Schreiben, in dem das DRK explizit darauf hinweist, dass die Stoffmasken kein Medizinprodukt sind und nicht zum Selbstschutz dienen. Sie seien „weder geprüft, noch zertifiziert“. Dabei handele es sich „lediglich um einen Behelf für den Fall, dass andere Schutzsysteme nicht zur Verfügung stehen.“ Damit wolle sich das DRK vor Anwaltskanzleien schützen, die Anbieter von Behelfsmasken derzeit aufgrund fehlender Hinweise verklagen, sagt Lange.

120 Masken wurden schon an Einzelpersonen verteilt

„Wir haben weiterhin Bedarf, nicht nur an Stoff sondern vor allem an Gummibändern und Pfeifenreinigern für die Maskenherstellung“, so Lange. Die gefertigten Masken sollen in erster Linie Pflegeeinrichtungen zu Verfügung gestellt werden, doch auch Einzelpersonen können sich bei Bedarf an das DRK Wattenscheid wenden. 120 seien bereits an Einzelpersonen ausgeliefert worden.

„Bedarf an Schutzmasken hat bereits der Hospizverein Wattenscheid angemeldet. Auch an eine Einrichtung in Eppendorf werden Masken ausgeliefert“, sagt Lange, „wir haben auf Facebook einen Aufruf gestartet. Einrichtungen können sich bei uns melden und werden mit den Behelfsmasken versorgt“. Falls in den kommenden Wochen ein größerer Maskenbedarf im öffentlichen Raum und in öffentlichen Verkehrsmitteln aufkomme, könnten wesentlich mehr Masken benötigt werden.

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