Bochum-Wattenscheid. Eigentlich sollten die Gutachten zum Um-/Neubau des Südpark-Bades in Wattenscheid im Sommer vorliegen. Nun sollen sie im Januar fertig sein.

Das Südpark-Schwimmbad in Wattenscheid-Höntrop ist seit längerer Zeit geschlossen, es soll um- bzw. neugebaut werden. Sehnlichst warten die Schwimmer darauf. Das Gutachten für die Modernisierung des Schwimmbades sollte eigentlich schon nach den Sommerferien vorliegen. Wie die Wasserwelten Bochum jetzt auf Nachfrage mitteilen, werde die abschließende Stellungnahme derzeit erstellt und soll nun bis Anfang des Jahres 2020 vorliegen.

Auf der Basisdes Gutachtens, welches sich unter anderem auf die Verkehrsströme, die Lärmemission und den Naturschutz bezieht, solle die Planung überarbeitet werden. Ob die Bochumer Bädergesellschaft die Pläne des großen Neubaus umsetzen kann, hängt von den Ergebnissen der Gutachter und der Politik ab.

Förderverein setzt sich für den Erhalt des Bades in Höntrop ein

Geplant sind unter anderem eine Saunalandschaft mit Außenbereich, ein Naturbad, ein Angebot an Schwimmbecken für alle Altersgruppen und eine Gastronomie. Rund 40 Millionen Euro sollen investiert werden. Etwa 360.000 Besucher jährlich soll das Bad anlocken. Das neue Gebäude soll im Vergleich zur jetzigen Lage versetzt gebaut werden.

Berthold Schmitt, Geschäftsführer der Wasserwelten Bochum, stellte im März in einer Bürgerversammlung das neue Konzept vor.
Berthold Schmitt, Geschäftsführer der Wasserwelten Bochum, stellte im März in einer Bürgerversammlung das neue Konzept vor. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Der Förderverein „Freundinnen und Freunde des Hallenbades Höntrop“ versteht das lange Warten nicht. „Im Frühjahr sollten die Gutachten fertig sein. Seitdem bringen wir alle Geduld der Welt auf und hoffen, dass es endlich losgeht“, sagt der Vorsitzende Stefan Wolf. Seiner Meinung nach brauche Wattenscheid das Schwimmbad und deshalb solle man die Planung nicht kompliziert machen.

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„Die Wasserwelten sagten uns, dass es ein Versäumnis der Verwaltung sei. Ob das stimmt, weiß ich nicht“, so Wolf. Es bedürfe keiner riesengroßen Investitionen, um die Schwimmstätten wiederherzustellen, meint der Vorsitzende. Der Verein wird am 23. Dezember fünf Jahre alt und habe um die 80 Mitglieder. Mit anderen unterstützenden Vereinen seien es um die 100 Leute, die sich engagieren. „Irgendwann werden sich die Mitglieder fragen, welchen Sinn es ergibt, sich dafür zu einzusetzen“, befürchtet Stefan Wolf.

Die SPD steht weiterhin zum Beschluss

Brand im Südpark-Bad

Aufgrund eines technischen Defektes brannte es im April 2016 im Schwimmbad am Südpark. Ein kleines Akkuladegerät sei in einem Lagerraum explodiert, meldete damals die Stadt Bochum. Da der Lagerraum durch eine Lüftungsleitung mit dem Hallenbad verbunden war, bahnte sich der Ruß einen Weg in Schwimmhalle und Technikräume.

Seit 2016 ist das Hallenbad geschlossen, das Freibad seit 2018

Die SPD in Wattenscheid begrüßt weiterhin den Neubau der Anlage. Allerdings müssten erst Fragen zur Parkplatzsituation, zum ÖPNV-Anschluss und zur Zufahrt abgeklärt werden. „Es ärgert uns natürlich, dass sich das Gutachten der Stadt Bochum verschoben hat. Wir stehen zu unserem Beschluss, die Bebauung mit der großen Maßnahmen durchzuführen“, sagt der Stadtbezirksvorsitzende Bastian Rausch. Es bestehe nur noch die Frage, ob die Maßnahme baurechtlich möglich sei. „Diese Frage wird hoffentlich im Gutachten beantwortet.“

Die Grünen-Ratsfraktion als SPD-Koalitionspartner hatte 2017 den Beschluss zum Erhalt und Umbau des Schwimmbades mitgetragen. Ob eine Vergrößerung in dem Maße sinnvoll sei, sieht der Grünen-Geschäftsführer Frank Taschner skeptisch. Er lasse sich aber auch vom Gegenteil überweisen. „Wir sind da momentan nicht festgelegt. Wir konnten uns das bisher nicht vorstellen. Deshalb warten wir auf das Verkehrsgutachten.“