Westenfeld. Zwölf Schüler aus Russland und Polen sind an der Hellweg-Schule. Mit sechs eigenen Schülern findet erstmals ein trilateraler Austausch statt.

„Und die Teilnahme einer russischen Schule in Kaliningrad, ehemals Königsberg, ist ebenfalls etwas Besonderes“, betont Lehrerin Vanessa Spyrka. Sie fügt hinzu: „Bekanntlich hatten die drei Länder nicht immer die besten politischen Beziehungen zueinander. Umso wichtiger erscheint uns die Begegnung auf der Ebene von Schülerinnen und Schülern. Alle unseren Austausche haben diesen interkulturellen Anspruch und die meisten sind aus dem Politikunterricht hervorgegangen.“

Etwas Besonderes

„Der trilaterale Austausch mit den Schülern aus Polen und Russland ist etwas ganz Besonderes“, so Vanessa Spyrka, an der Hellweg-Schule für den Bereich „Koordination Austausch“ zuständig. Auch Oberstudienrat a.D. Heinz Gockel engagiert sich hier seit vielen Jahren.

Im Mai und September 2020 sind Gegenbesuche in Polen und Russland geplant.

Diese 18 Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren erleben derzeit eine sehr informative und lebhafte Woche mit einem abwechslungsreichen Programm. Gemeinsame Aktionen finden statt, ein Fotoworkshop, eine Stadterkundung mit GPS und Smartphones. Außerdem nehmen sie an der großen Aktion „Fridays for Future“ teil. Gastgeber sind neben der Hellweg-Schule die Eltern, die diesmal jeweils zwei Gäste aufnehmen.

Politiker besucht die Schüler

Ein Höhepunkt war am Mittwochnachmittag der Besuch von Frithjof Schmidt, Europa- und Auslandsexperte von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag. „Er kommt zu uns eigens auch wegen der Aktionswoche des Internationalen Schüleraustausches ,Internationalheart’, an der wir uns beteiligen“, erklärt Vanessa Spyrka. Der Politiker diskutierte mit den Schülern über Fragen von Frieden und Verständigung, Austausch und Europa, Demokratie und Zukunft. Außerdem ging es dabei auch um das Thema Klima- und Umweltschutz, die Schüler stellten dazu viele Fragen, da ihnen dieser Aspekt mit Blick auf die Zukunft und die aktuellen Probleme sehr wichtig ist.

Internationaler Jugendaustausch ist wichtig

Frithjof Schmidt betonte, wie wichtig ein internationaler Jugendaustausch sei, um das Verständnis füreinander und den persönlichen Austausch untereinander zu fördern. „Vorurteile werden damit abgebaut und Freundschaften aufgebaut. Nationalismus und aufgebaute Feindschaften zwischen den Völkern haben in Europa zu fürchterlichen Kriegen geführt. Es geht weltweit darum zu begreifen, dass wir Freunde und keine Feinde sind.“ Er selbst habe als Jugendlicher Kontakte nach Frankreich und England knüpfen dürfen. „Es ist gut, dass in der heutigen Generation dieser Austausch fast schon selbstverständlich geworden ist.“

Gegenbesuch 2020 geplant

Die internationale Begegnung spielt am Hellweg-Gymnasium als „Europaschule“ schon seit vielen Jahren eine besondere Rolle, es gibt Kontakte nach Lettland und Griechenland, auch auf Erasmus-Projekte wird großer Wert gelegt. Wenn die Gäste am Samstag wieder in die Busse einsteigen, die sie in die Heimat zurück bringen, werden sie nach dieser Woche sicherlich viele Eindrücke und Anstöße bekommen haben.

Das Austauschprojekt soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden, dann ist erst die Schule in Konin/Polen und später die in Russland der Gastgeber.