Wattenscheid-Heide. . Das denkmalgeschützte Ludwig-Steil-Haus wird zur Wohnanlage für Senioren umgebaut. Nach dem Abriss der Kita entsteht daneben zudem ein Altenheim.

Das Ludwig-Steil-Haus bildete über Jahrzehnte als Gemeindezentrum den Mittelpunkt der evangelischen Kirchenaktivitäten in Wattenscheid-Heide. Diese Ära ist seit vier Jahren beendet, seither ist das Steil-Haus geschlossen. Die Gemeinde konnte das große Haus aus den 50er-Jahren nicht mehr unterhalten und hat es deshalb verkauft. Jetzt entsteht hier und auf dem benachbarten Kita-Grundstück ein Seniorenzentrum.

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Als vorbereitende Maßnahme starten am Montag Rodungsarbeiten auf dem Gelände, die Ende Februar mit Rücksicht auf die kommende Brutperiode beendet werden. Die Stadt hat für die Fällarbeiten eine Genehmigung erteilt. Das längst leerstehende Kindergartengebäude sowie drei Fertiggaragen werden dann im März abgerissen.

Investor für das gesamte Vorhaben ist die Projektgesellschaft der „d&b Immobilien GmbH“ mit Sitz im hessischen Neu-Isenburg; deren Niederlassung in Essen ist als Generalunternehmer für den Neu- und Umbau zuständig.

Das Ludwig-Steil-Haus wird zur Seniorenwohnanlage umgebaut.
Das Ludwig-Steil-Haus wird zur Seniorenwohnanlage umgebaut.

„Wir rechnen mit der Fertigstellung im Juli 2020“, erklärt Projektleiter Josef Schwegon zur Zeitplanung.

Auf dem Grundstück der ehemaligen Kita beginnt dann im Mai die Errichtung des Seniorenheims mit 80 Plätzen. Kurzzeitpflege und betreutes Wohnen sind hier ebenfalls vorgesehen. Der dreigeschossige Neubau mit Flachdach wird teilunterkellert.

Evangelische Gemeinde verkauft die Fläche

Zeitgleich soll auch der Umbau des benachbarten Ludwig-Steil-Hauses starten: „Äußerlich bleibt das denkmalgeschützte Gebäude erhalten, das Innere wird allerdings komplett umgebaut“, sagt Josef Schwegon. Dort sollen ältere Menschen ihren Lebensabend verbringen können, in dem Bestandsgebäude sind 22 barrierefreie Appartements und ein Pflegedienst vorgesehen. Fassade und Haupttreppenhaus bleiben aber bestehen. Und, so teilt das Unternehmen mit, auch der Name – der Komplex wird „Seniorenzentrum Ludwig Steil“ heißen. Die gesamten Baumaßnahmen sollen, so Schwegon, zeitgleich stattfinden, um zügig voran zu kommen und die Auswirkungen für die Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten.

Die Ludwig-Steil-Straße ist nach Kanalbrüchen gesperrt, die Stadt kann derzeit nicht sagen, wann die umfangreichen Sanierungsarbeiten starten werden.

Die evangelische Gemeinde ist „froh, dass dort ein Seniorenzentrum entsteht und damit der Bedarf an Altenpflegeplätzen im Ortsteil Heide abgedeckt wird. Somit kommt das Haus den Leuten vor Ort zugute“, so Katharina Blätgen, Sprecherin des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid. Dass der Name Ludwig Steil erhalten bleibe, sei ebenfalls begrüßenswert. Das Ludwig-Steil-Haus ist am 4. Januar 2015 entwidmet worden.