Wattenscheid-Heide. . Seit 18 Monaten ist die Ludwig-Steil-Straße nach dem Kanalbruch gesperrt. Der Start der Sanierungsarbeiten hat sich verzögert.
„Uns Anwohnern platzt allmählich der Kragen. Seit 18 Monaten ist die Ludwig-Steil-Straße gesperrt. Die Stadt muss endlich mit den Sanierungsarbeiten beginnen“, schimpft Martin Komosha.
Gleich an zwei Stellen wurde die Straße nach Kanalbrüchen zur Sackgasse: Kurz vor der Einmündung zur Hansastraße und am Bismarckplatz blockieren Baustellen die Durchfahrt. Mit dem Auto können Anwohner ihre Häuser nur über Umwege erreichen. Komosha: „Einen Parkplatz in der schmalen Straße zu finden ist seitdem reine Glückssache. Diese Straße ist zur Dauerbaustelle geworden.“
Anwohner werden an den Kosten beteiligt
Für die Erneuerung der Straße nach den Arbeiten für den Kanal und die Versorgungsleitungen hat die Stadt 450.000 Euro veranschlagt. 60 Prozent sollen auf die Anlieger umgelegt werden.
Die Straße war am Dienstag u.a. Thema in der Bezirksvertretung. Hier drängte die Fraktion UWG/Freie Bürger darauf, endlich mit der Baumaßnahme zu beginnen, so Holger Happe.
Besonders problematisch sei es vor allem für die großen Fahrzeuge der Müllabfuhr und der Straßenreinigung. „Wenden können diese Wagen nicht, sie müssen vorsichtig an den geparkten Fahrzeugen vorbei rückwärts wieder herausfahren. Das ist gefährlich“, sagt Komosha.
Die Sanierungsarbeiten lassen auf sich warten. Denn es geht mittlerweile nicht mehr nur um die Erneuerung des 95 Jahre alten Kanals zwischen Hansa- und Dickebankstraße. Die Stadtwerke wollen die Gelegenheit nutzen, um hier Wasser- und Stromleitungen neu zu verlegen. Und die Stadt will dann die Fahrbahndecke und die Gehwege erneuern. Es wird also den großen Wurf geben.
„Wir haben an der Ludwig-Steil-Straße den besonderen Fall, dass einem ersten Tagesbruch zeitversetzt ein zweiter in einem anderen Abschnitt gefolgt ist und somit das bisherige Arbeits- und Aufgabenfeld ein anderes geworden ist“, erklärt Stadtsprecherin Tanja Wißing. „Der zweite Tagesbruch hat den bisherigen Instandsetzungsbedarf und die damit verbundenen Bauplanungen für Kanal, Straße und Versorgungsleitungen insofern quasi hinfällig gemacht, als es sinnvoll ist, diese Straße viel umfänglicher als Ganzes instand zu setzen.“ Das bedeute deutlich umfangreichere Absprachen und Planungen, auch mit möglichen anderen Beteiligten wie zum Beispiel den Stadtwerken, „und das nicht nur mit Blick auf die Ludwig-Steil-Straße, sondern auch auf das gesamte Wohnquartier, was die Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom betrifft“.
Die Stadt befinde sich dazu in Abstimmungsgesprächen und könne daher „aktuell noch nicht konkret sagen, was wir wann wie sanieren. Die Bauarbeiten auf der Bochumer Straße waren zudem ein Grund, die Situation vor Ort nicht durch weitere Bauarbeiten, verbunden mit dem Wegfall zahlreicher Parkplätze, für die Anwohnerschaft zu verschärfen“, so Wißing.