Wattenscheid-Mitte. . Der traditionsreiche Kunsthandwerkermarkt „WAT-kreativ“ zieht um: Die Künstler zeigen ihre Werke künftig im Technologie- und Gründerzentrum.

Der Höntroper Künstler Markus Schütte war sofort begeistert, als er vom Umzug des Kunst- und Handwerkermarktes „WAT-kreativ“ hörte. Kein Wunder: „Kohle und Stahl“ lautet das Thema seiner Holzarbeiten, die Motive stammen aus dem Ruhrgebiet – darunter Zeche Holland. „Das ehemalige Wattenscheider Zechengebäude als neuer Veranstaltungsort bietet ein stimmungsvolles Ambiente – nicht nur für meine Werke“, will er deshalb erneut an „WAT-kreativ“ teilnehmen – „vorausgesetzt ich muss an diesem Wochenende nicht arbeiten und der Termin lässt sich mit meiner Konti-Schicht vereinbaren“, betont Markus Schütte, der als Elektromeister bei Thyssen-Krupp beschäftigt ist.

Mietkosten und Ambiente als Argumente für den Umzug

Früher in der Stadthalle und im Rathaus

Seit 2005 gab es „WAT-kreativ“ in der StadthalleWattenscheid (ohne 2007 wegen der Hallensanierung). Zuvor zeigten die Künstler im WAT-Rathaus ihre Werke, wo dann aber die brandschutzmäßigen Voraussetzungen für eine solche Ausstellung mit zahlreichen Besuchern nicht erfüllt werden konnten.

Der Eintrittspreis beträgt zwei Euro (inklusive Los), Kinder bis einschließlich zwölf Jahren haben freien Einlass.

Kein Wattenscheider Kunstmarkt blickt auf eine längere Tradition: Zum 42. Mal findet die Kunstbörse statt, aber künftig an einem neuen Veranstaltungsort. „WAT-kreativ“ zieht nach Jahren von der Stadthalle in die „Alte Lohnhalle“ und angrenzende Räume des Technologie- und Gründerzentrums Wattenscheid an der Lyrenstraße. Infotafeln und Ausstellungsstücke erinnern an die lange Bergbauhistorie dieses Standortes. Rund 50 Künstler aus Wattenscheid, Bochum und der Region stellen ihre Werke am Samstag und Sonntag, 6./7. April, von 11 bis 18 Uhr aus. Ob Seidenmalerei, Tortendekoration, Vintage Schmuck oder Upcycling – an allen Ständen sind die Besucher eingeladen, nicht nur Kunstwerke zu erwerben, sondern auch sich bei den Profis Tipps und Tricks für ihr Hobby zu holen.

Konzept der Veranstaltung wird überarbeitet

„Im Rahmen des Umzugs wird auch das Konzept der Veranstaltung überarbeitet“, betont Ines Hoyer von der Bochum Marketing GmbH als Veranstalter. Das neue Konzept beinhaltet unter anderem Workshops, zu denen sich die Besucher anmelden können. Zudem gibt es einen Außenbereich mit Kunsthandwerkerständen und Gastronomie.

„WAT-kreativ“ findet künftig im Technologie- und Gründerzentrum Wattenscheid an der Lyrenstraße 13 statt.
„WAT-kreativ“ findet künftig im Technologie- und Gründerzentrum Wattenscheid an der Lyrenstraße 13 statt. © Gero Helm

Der Umzug sei erfolgt, „weil das Technologie- und Gründerzentrum den Anforderungen an ‘WAT-kreativ’ eher gerecht wird“, erklärt Ines Hoyer. „Zum einen muss Bochum Marketing auf die Wahrung wirtschaftlicher Ziele achten, und insgesamt gesehen kann das TGZ kostengünstiger angemietet werden.“ Die Stadthalle (Gesamtfläche: rund 1400 qm) mit ihrer Dimension und Ausstattung „hat höhere baurechtliche und veranstaltungsrechtliche Sicherheitsanforderungen, die bezahlt werden müssen“. Zudem bietet die Stadthalle mit ihrem Retro-Charme der 60er-Jahre kaum „Kunst-Atmosphäre“. Anders das TGZ (Ausstellungsfläche: 700 qm) mit seinen kleineren, aber attraktiven Räumen – darunter insbesondere die baulich sehr ansprechende Alte Lohnhalle. „Hier sind die rechtlichen Standards niedriger und mithin auch kostengünstiger zu realisieren“, blickt Hoyer auch auf die niedrigeren Mietkosten. Und letztlich bieten die Aussteller ihre Produkte auf einer Ebene an, was weitgehende Barrierefreiheit für einen großen Anteil an älteren Besuchern gewährleistet. Dort sind auch kleinere Seminarräume vorhanden, die gut für von Ausstellern angebotene Workshops genutzt werden können. Und Parkmöglichkeiten sind vorhanden.