Wattenscheid-Mitte. . Die Soziale Stadt ruft zum zweiten Mal die Wattenscheider Gesundheitswochen aus. Auslöser war der überdurchschnittlich hohe Anteil dicker Kinder.

Spitzenreiter bei Kindern mit Fettsucht ist Wattenscheid-Mitte, das haben die Sozialdaten ergeben, die die Stadt jedes Jahr erhebt. Michael Sprünken vom Gesundheitsamt betont: „Das heißt nicht, dass Wattenscheid-Mitte krank macht.“ Vielmehr gehört der Ortsteil zu den Zuzugsgebieten vor allem für Familien mit Kindern.

Grund genug für das Stadtteilmanagement Soziale Stadt, im Frühjahr die ersten Wattenscheider Gesundheitswochen auf die Beine zu stellen. Die Nachfrage war so groß, dass es im nächsten Jahr eine Fortsetzung geben wird.

Michael Sprünken vom Gesundheitsamt und Anna Lottermoser vom Stadtteilmanagement werben für die Wattenscheider Gesundheitswochen 2019.. Gero Helm left

Aufklärung über gesunde Lebensweise

12.000 Euro stehen aus dem Verfügungsfonds der Sozialen Stadt bereit. Diesmal lautet das Motto „Wissen, WAT gesund macht“. Anna Lottermoser vom Stadtteilmanagement: „Es besteht ein hoher Bedarf an Aufklärung über gesunde Ernährung und Bewegung.“ Den will der Gesundheitsverbund Wattenscheid decken, zu dem neben Verbänden, Kitas auch diejenigen Bochumer Hochschulen gehören, die sich mit Gesundheit befassen, also die Ruhr-Uni, die evangelische Hochschule und die Hochschule für Gesundheit. Es werden nicht nur weitere Daten für die Forschung gesammelt, sondern Maßnahmen zur Gesundheitsförderung erarbeitet. Die Gesundheitswochen sind ein sichtbarer Ertrag des Verbunds.

Gesundheitswochen im April und Mai

Im April und Mai sollen also wieder Veranstaltungen, Kurse, Sport, Tanz, Entspannung und Kinderangebote die Teilnehmer zum Mitmachen ermuntern. Beteiligten sich zum Auftakt vor allem soziale Träger, soll das Programm 2019 breiter gefächert sein. Anna Lottermoser: „Wir hätten diesmal auch gerne Sportvereine sowie Ärzte und Physiotherapeuten mit im Boot.“

Wieder dabei sein werden die Gertrudis- und die Liselotte Rauner-Schule und das Falkenheim Klecks. DRK und die Beschäftigungsgesellschaft Bobeq haben angeklopft, „zudem rechnen wir wieder mit Schulen und Kitas und der Familienbildungsstätte“, sagt Anna Lottermoser.

Wattenscheid-Mitte hat Pilotfunktion

Vor gut einem Monat fand die zweite Wattenscheider Gesundheitskonferenz statt. Die Mitglieder der Sozialraumkonferenz Wattenscheid-Mitte, Vereine und Initiativen tauschten sich über Prävention im Quartier aus.

Wattenscheid-Mitte hat mit diesem Prozess Pilotfunktion für den gesamtstädtischen Fachplan Gesundheit.

Projekt soll Selbstläufer werden

Langfristiges Ziel ist es, die Gesundheitswochen auch über den Zeitraum der Sozialen Stadt hinaus zu veranstalten. „Schön wäre es, wenn die Wochen ein Selbstläufer würden und von den Akteuren selbst getragen würden auch ohne Mittel aus dem Verfügungsfonds.“

Bis Ende Januar können noch Ideen eingereicht werden; zuvor bittet das Stadtteilbüro um Kontaktaufnahme. Einzelprojekte werden mit bis zu 1000 Euro gefördert.