Gelungene Premiere für die kindgerechte Darstellung der Rettungskette. DRK Wattenscheid, Pflegeschule des MLK und Grundschule rundum zufrieden.

Die Angaben zum „Patienten“ ähneln sich an diesem Morgen, immer wieder sind es „Bauchschmerzen“ oder „Bein gebrochen“. So oder so werden sie erst einmal mit Blaulicht und Martinshorn zur Aufnahme gebracht, dort registriert und zum „Röntgen“ weitergeschickt, „verbunden“ und bekommen ein „Rezept“: für Gummibärchen und Multivitaminsaft.

Teddy-Klinik Gertrudisschule Wattenscheid Gesundheitswochen Foto Uli Kolmann 
Teddy-Klinik Gertrudisschule Wattenscheid Gesundheitswochen Foto Uli Kolmann  ©

Es ist rummelig in der ersten „Teddyklinik“ Wattenscheids, und alle Beteiligten haben einen Riesenspaß daran. Dabei gilt es ernst zu bleiben, wenn eine Brillenschlange offenbar Sehstörungen hat, eine Schildkröte sich den Panzer verstaucht oder ein Einhorn das Horn geprellt hat, hier werden alle Kuscheltiere gleich behandelt - sogar Batman. Oder wenn der bekannte Werbespot zitiert wird: „Mit Hasi stimmt was nicht.“

Denn das Wohl der Stofftiere liegt den Kindern sehr am Herzen, und bei den Weißkitteln Ärzte, Pflegerinnen, Apotheker und Radiologinnen sollen sie sich gut aufgehoben fühlen, damit die Kinder die Scheu verlieren können, wenn es wirklich einmal ernst wird.

Gesundheitswochen bündeln Projekte

Die Wattenscheider Gesundheitswochen bündeln erstmalig Aktionen und Projekte, die sich der Gesundheitsprävention und -förderung widmen. Mit dabei sind lokale Bildungsträger, Kindertagesstätten, Schulen und gemeinnützige Vereine.

Infos beim Stadtteilmanagement, Westenfelder Straße 1, Tel. 02327/91 97 930, info@wat-bewegen.de, zu erreichen Mo 12-14 Uhr, Mi 17-18 Uhr, Do 12-14 Uhr.

Die Schulhof-Realität überrollte dabei sogar die Hilfskräfte, denn plötzlich wollte tatsächlich eins der Schulkinder nach einem Zusammenprall beim Fußballspielen erstversorgt werden. Aber der Nachwuchskicker musste genauso wenig „stationär“ aufgenommen werden, Untersuchung und die Allheilmittel aus Weingummi und Saft halfen auch in diesen Fall.

Die doppelte Premiere, erste Teddyklinik in den ersten Wattenscheider Gesundheitswochen, kommen auf beiden Seiten so gut an, dass die Kooperationspartner aus Deutschem Roten Kreuz Wattenscheid, Pflegefachschule im Martin-Luther-Krankenhaus und Gertrudis-Schule schon bei der Nachbereitung einen festen Termin im nächsten Jahr festlegen wollen.

Christian Lange hat für den DRK-Kreisverband sogar noch im laufenden Betrieb begonnen, weitere Veranstaltungen noch professioneller „aufzubrezeln“, etwa mit einem größeren Kasten zum Röntgen, Trennwänden zwischen den Stationen und anderem Verbandsmaterial zur Demonstration.

Vom Echo sind die Aktiven jedenfalls regelrecht überrannt worden, statt einer Stunde pro Kindergruppe für die vier Stationen Aufnahme, Röntgen, Verbandsraum und Apotheke sollen mindestens eineinhalb vorgesehen werden. Gut 360 Kinder, schätzt Lange, haben sich in den zwei Tagen hier in der Turnhalle geknubbelt, und dabei sogar gelernt, geduldig zu warten, ob bei der Aufnahme oder vor dem Röntgen. Was Schulleiterin Tanja Knopp für den Alltag außerhalb der Teddy-Klinik gern mitnimmt.

Mit Blaulicht, Martinshorn, Stethoskop, Rezepten und Röntgenbildern verbinden die Kinder jedenfalls nun eine positive Erfahrung. Hier wurde jedem Stofftier geholfen, so „abgekuschelt“ es auch ankam.