bochum-Wattenscheid. . Krankenhausbesucher und Fußballer parken alles zu. Bewohner finden es unwürdig, ihre Einkäufe hunderte Meter bis zur Haustür zu transportieren.

Anwohner der Sommerdellenstraße beklagen den steigenden Parkdruck in ihren Viertel und drängen bei der Stadt auf Einrichtung einer Bewohnerparkzone. Die Parkflächen seien ständig belegt durch Besucher und Mitarbeiter des Martin-Luther-Krankenhauses und durch die Fußballer des Vereins DJK Wattenscheid, die dort ihren Sportplatz nutzen.

Verkehrskonzept für das gesamte Umfeld

Wenn die Voraussetzungen für ein Bewohnerparkgebiet stimmen, folgen laut Verwaltung umfangreiche Untersuchungen. Hierbei muss u.a. der aktuelle Parkdruck erfasst werden vor dem Hintergrund, wie das Verhältnis zwischen privaten und öffentlichen Stellplätzen ist und wie viele Bewohner und Fahrzeuge dort gemeldet sind.

Aus diesem Grund kann die Verwaltung eine kurzfristige Aussage, ob in der Sommerdellenstraße bzw. in dem Gebiet um die Sommerdellenstraße ein Bewohnerparkgebiet eingerichtet werden kann, bislang noch nicht treffen. Grundsätzlich müsste diese Prüfung eines Verkehrskonzepts für den gesamten Raum untersucht werden.

Thema im Bezirk

Die Bezirksvertretung Wattenscheid entscheidet am Dienstag (20.) über den Bürgerantrag. Sie kann die Verwaltung beauftragen, „unter Berücksichtigung der personellen Ressourcen und gesamtstädtischen Prioritäten“ eine großräumigere Untersuchung im Rahmen eines Verkehrskonzepts für das Areal zu prüfen. Den Anwohnern liegt vor allen eine Lösung für den Bereich ab Hansastraße Richtung Günnigfeld bis etwa zur Einmündung Fredenkamp am Herzen. Denn ein mögliches Bewohnerparken beträfe nicht allein die Sommerdellenstraße, sondern auch Teile des Stadtgartenrings.

Mehrere Kilometer fahren

In dem Bürgerantrag wird beschrieben, dass die Anwohner hier ein planerisches Defizit sehen, das es nachzuarbeiten gelte. „Es ist ein Unding, fast täglich mehrere Minuten und Kilometer zu fahren, um einen Parkplatz zu finden. Zudem ist es unwürdig, seine Einkäufe hunderte Meter zu transportieren, Unmengen an Treibstoff zu verfahren und Zeit für die Parkplatzsuche zu opfern.“ Zudem, so die Kritik, seien seit neuestem weitere Parkplätze der ehemaligen Fröbelschule gesperrt worden. „Die vorhandene Fläche der Schule hätte ohne weiteres sowohl für das anliegende Krankenhaus und den Sportverein genutzt werden können.“

Lehrerparkplatz als Müllkippe missbraucht

Dazu erklärt nun die Verwaltung, dass die Parkplätze an der Fröbelschule noch als „Lehrerparkplätze“ ausgewiesen seien. Die Sperrung der Parkplätze durch einen Bauzaun habe die Stadt nach von Beschwerden von Anwohnern veranlasst, um Müllsünder fern zu halten. Denn dort wurden Abfälle hingeworfen, alte Autos und Motorroller abgestellt. Zudem wurde Rattenbefall gemeldet. Eine erneute Öffnung dieser Stellplätze sei deshalb aktuell nicht vorgesehen.

Das Planungsamt wird im Bezirk auch erklären, dass eine Bewohnerparkregelung nicht für einzelne Straßenzüge gedacht sei, sondern müsse ein gesamtes Gebiet umfassen, so dass auch die Stellplätze in den angrenzenden Straßen berücksichtigt werden.

Verwaltung will prüfen

Das vorhandene Parkraumangebot könne mit einer solchen Maßnahme nicht erweitert werden. Die Stellplatzmöglichkeiten an Straßen sind begrenzt. Die Stadt will jetzt prüfen, ob sie dem Wunsch der Anwohner an der Sommerdellenstraße entsprechen kann.