Bochum-Wattenscheid. . Das Lohrheidestadion in Wattenscheid könnte zentraler Standort der Leichtathletik in Nordrhein-Westfalen werden. Es gibt aber Defizite.
Das Lohrheidestadion, Heimstätte des TV Wattenscheid 01 und der SG Wattenscheid 09, soll wieder „erstklassig“ und zentraler Standort der Leichtathletik in Nordrhein-Westfalen werden.
Um in diese Kategorie aufzusteigen, und – wie zuletzt im Jahr 2012 – wieder Deutsche Meisterschaften austragen zu können, benötigt es allerdings bauliche und strukturelle Verbesserungen. Diese konkretisiert die Stadtverwaltung in einer Mitteilung als Antwort auf eine Anfrage der SPD-Ratsfraktion.
Stadion wurde 1954 eröffnet
Der Deutsche-Leichtathletik-Verband hat das 1954 errichtete Rund in die Kategorie „1c“ eingestuft. Um das anvisierte Ziel „1a“ zu erreichen und neben Juniorenmeisterschaften auch wieder Wettkämpfe der Frauen und Männer austragen zu können, stehen zwei Bereiche im Fokus, wie die Verwaltung mitteilt: „Als Hauptdefizite werden insbesondere die zu geringe überdachte Kapazität des Stadions sowie fehlende Parkplatzflächen genannt.“
Auch interessant
Circa 5000 Sitzplätze sind überdacht, erforderlich seien jedoch 15 000 bis 20 000 überdachte Steh- und Sitzplätze.
Parkplatzsituation schon immer schwierig
Bereits in der Vergangenheit konnte die Parkplatzsituation nur „durch größte Anstrengungen kompensiert werden“, heißt es weiter. Außerdem stünden einige bisher genutzte Flächen, etwa Firmengelände oder Parkbereiche, „nicht mehr oder nicht mehr im gleichen Maße zur Verfügung. Insbesondere der Wegfall des Parkplatzes an der Emil-Weitz-Straße, die der temporären Flüchtlingsunterbringung in Containern dient, kann nicht ausgeglichen werden.“
Handlungsbedarf besteht bei der Westtribüne. „Bereits in den 90er Jahren gab es konkrete Bestrebungen, das Stadion komplett zu überdachen.“ Unterteilt waren die Maßnahmen in mehrere Bauabschnitte, von denen 1992 mit der „Errichtung der Osttribüne lediglich der erste umgesetzt“ wurde. Parkplätze müssten zukünftig „autonom“ nutzbar sein, die Abhängigkeit von externen Flächen sei auch beim Fußball ein Manko.
Förderung wird angestrebt
Ratsmitglied Burkart Jentsch (SPD) kündigt an: „Wir planen, für den 12. Juli im Rat einen Antrag zu stellen, damit die Stadt- und die NRW-Landesverwaltung in Gespräche treten. Die Mittel der Stadt sind sicherlich nicht ausreichend, eine Zusammenarbeit mit der Landesregierung samt möglicher Förderung ist aber eine Option.“
Erst wenn die Finanzierung geklärt sei, soll über einen Zeitplan geredet werden. Jentsch: „Natürlich müssen potenzielle Umbaumaßnahmen auch zu einem Fußballstadion passen. Ebenso wird der Anwohnerschutz Thema sein.“
„Wir sehen insbesondere durch ein hohes Landesinteresse durchaus Finanzierungsmöglichkeiten“, sagt Sport- und Bäderamtsleiter Klaus Retsch. „Die Grundlagen für eine Entscheidung, Kosten und eine Machbarkeitsanalyse, können wir ermitteln.“ Alles weitere liegt dann in politischer Hand.