Oer-Erkenschwick. Am 12. März werden die Standorte des ruhrgebietsweiten Kultur-Spektakels ExtraSchicht bekannt gegeben. Oer-Erkenschwick ist entgegen früheren Ankündigungen aber nicht darunter. Es fehlt an Geld. Und das ärgert unter anderem die Mitglieder des Bergbau- und Geschichtsvereins.
Wenn in diesem Jahr wieder zur Nacht der Industriekultur geladen wird, ist Oer-Erkenschwick nicht dabei. Aus finanziellen Gründen wird es dort 2014 keine ExtraSchicht geben. "Dass am Calluna-Quartier am 28. Juni nun doch nichts stattfindet, hätte ich gerne früher erfahren. Schließlich stehen unsere Mitglieder bereits seit den ersten Gesprächen im vergangenen Jahr Gewehr bei Fuß. Wir hätten uns als Verein mit unserem Bergbaumuseum am Ziegeleitor gerne an der Veranstaltung beteiligt. Das ist wirklich sehr schade", bedauert der Vereinsvorsitzende Markus Pliska.
Ins Auge gefasst hatten Stadt und Ruhrkohle Immobilien GmbH für den ExtraSchicht-Tag eine musikalische Licht-Inszenierung des ehemaligen Bergbau-Standortes an der Ewaldstraße. "Aber leider fehlt es an Geld. Die Ruhrkohle hatte uns deutlich mehr Finanzmittel über Sponsoren in Aussicht gestellt", erklärt der Technische Beigeordnete der Stadtverwaltung, Bernd Immohr. "Aber allein können wir die geschätzten Kosten in Höhe von rund 30 000 Euro nicht übernehmen."
2015 will die Stadt wieder dabei sein
Und Stadt-Sprecher Peter Raudszus ergänzt: "Wir können nicht auf der einen Seite aus finanziellen Gründen das Sommerfest in der Stadt absagen und uns dann bei der ExtraSchicht engagieren. Dass es in diesem Jahr nicht klappt, ist auf jeden Fall sehr schade."
Das sieht auch Volker Duddek so. Er ist Projektleiter bei der Ruhrkohle Immobilien GmbH und als solcher verantwortlich für das Calluna-Quartier in der City. "Wir würden uns auf jeden Fall gerne an der ExtraSchicht beteiligen. Aber in diesem Jahr haben wir die Finanzierung leider nicht hinbekommen. 2015 wollen wir allerdings dabei sein", macht Duddek deutlich. Unterstützung erfährt er dabei von der Stadt. Bernd Immohr: "Das Calluna-Quartier und die noch vorhandenen Zechenbauten bieten sich für das Projekt nahezu an. Schließlich wird dort die Schnittstelle zwischen der vergangenen industriellen Nutzung und der Zukunft deutlich. Allerdings muss die Finanzierung stimmen. Und das gilt auch für das benötigte Personal. In anderen Städten arbeiten an solchen Projekten ganze Stäbe. Und wir im Rathaus müssen mit immer weniger Mitarbeitern auskommen."