Marl. Eine Familie in Marl sorgt sich um ihren 87-jährigen Verwandten: Nachdem der Schlaganfall-Patient auf einen geköderten Vertragswechsel hereingefallen war, funktioniert sein Telefon-Notrufsystem nicht mehr. Die Rückübertragung des Anschlusses soll sich mindestens bis zum 7. Oktober hinziehen.
Die Familie eines 87-jährigen, kranken Marler Rentners muss sich weiter größte Sorgen machen. Sein Telefon-Notrufsystem funktioniert trotzt aller Versprechen immer noch nicht und das könnte noch wochenlang so weitergehen.
Der Senior, der schon zwei Schlaganfälle erlitt, hatte sich von professionellen Werbern unbedacht zu einem Telefonanbieter-Wechsel drängen lassen - zu Vodafone, dessen Technik nicht zu dem Notrufsystem des Seniors passt. Die Offiziellen dieses Konzerns hatten auf Nachfrage unserer Zeitung die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, auf der Stelle auf jegliche Ansprüche und Gebühren verzichtet, damit der Marler so schnell wie irgend möglich wieder zu seinem alten Anschluss kommt.
Probleme mit der Rückübertragung
Das jedoch scheint bei weitem nicht so einfach wie von den Beteiligten zunächst gedacht: Jetzt gibt es völlig unerwartet Probleme mit der Telekom, deren Kunde der Marler über Jahrzehnte war. Die "schnelle" Rückübertragung des Anschlusses soll mindestens bis zum 7. Oktober dauern. Das erfuhr der Schwager des Betroffenen, Hans-Dieter Adameck, der auf Wunsch des Betroffenen die Sache in die Hand genommen hat.
Das heißt: Obwohl beide Konzerne ihren guten Willen bekunden, das Dilemma des Seniors schnell und unbürokratisch zu beenden, rührt sich aller Voraussicht nach wochenlang nichts. Wenn der 87-Jährige im Notfall Hilfe braucht, kann er vorerst weder seinen Notruf-Helfer noch sein Festnetz-Telefon benutzen, um Hilfe zu bekommen. Nur das Handy arbeitet noch.
In Marl soll es mindestens vier ähnliche Fälle geben
Problematisch ist offenbar die Rückübertragung des Anschlusses samt Rufnummer zum alten Anbieter. Trotz aller guten Absichten funktioniert diese "Portierung" anscheinend nur mit großer Verzögerung. Die Telekom teilte Hans-Dieter Adameck nach seinen Worten mit, Vodafone habe den Anschluss noch nicht freigegeben - was Vodafone nach eigener Darstellung längst getan hat.
Eine Stellungnahme der Telekom war trotz mehrfacher Nachfrage unserer Redaktion nicht zu bekommen. Wie unsere Zeitung aus zuverlässiger Quelle erfuhr, soll es in Marl mindestens vier ähnliche Fälle geben, die ebenfalls noch nicht gelöst sind.