Marl. 9410 Anfragen zu den verschiedensten Themen wies die Statistik der Marler Verbraucherberatungsstelle im vergangenen Jahr aus. Dauerbrenner bei den Beschwerden: Immer noch die Telekommunikationsbranche.
Und das, obwohl die Warnungen der Verbraucherschützer vor Abzockversuchen (Stichwort: unerlaubte Telefonwerbung, Kostenfallen im Internet) wohl Gehör gefunden haben: Reint Jan Vos: "Die Anfragen sind deutlich zurückgegangen." Trotzdem: Die "Problem"-Branche ist nicht untätig geblieben, hat andere Möglichkeiten gefunden, Bürgern auf unberechtigte Weise Geld aus der Tasche zu ziehen.
Nochmal Vos: "Die Probleme haben sich verlagert. Gerade bei Bestellungen über das Smartphone werden Kunden in die Kostenfalle gelockt. Sie rufen durch einen einfachen Klick auf ein Werbebanner ohne Absicht kostenpflichtige Leistungen ab." Und es gäbe immer große Probleme, aus diesen "Verträgen" wieder herauszukommen, so der Verbraucherschützer weiter. "Der Kampf geht weiter."
Die Marler Beratungsstelle ist seit mehr als 10 Jahren auch Drehscheibe für Verbraucherprobleme rund um Energie-Lieferverträge. "Neben der Frage, ob der Stromverbrauch akzeptabel oder die alte Heizung vielleicht ein Energiefresser ist, standen Fragen nach Möglichkeiten zur Reduzierung des Stromverbrauchs, zur Rechnungsstellung und zum Anbieterwechsel im Mittelpunkt", bilanziert Umweltberaterin Katharina Feldkamp.
Weiterer Brennpunkt waren die massiven Strompreiserhöhungen zum Jahreswechsel: Ob und wie Preiserhöhungen widersprochen oder wie ein günstigerer Anbieter gefunden werden kann, stand dabei ganz oben im Beratungsplan. Zum Jahresende drohte die Nachfrage häufig die vorhandenen Kapazitäten zu sprengen. "Wir haben aber flexibel reagiert und direkt am Empfang in der Beratungsstelle eine Erstberatung angeboten", erklärt Katharina Feldkamp. "Mit den Folgeberatungen konnten wir die Nachfrage so bis Ende Februar bewältigen".
Viel Wert legte die Umweltberaterin auch auf die Bildungsarbeit in Kindergärten und Schulen. Sie sensibilisierte die Mädchen und Jungen mit kindgerechten Materialien für die Themen Abfallvermeidung und Ressourcenschutz.
Bürgermeister Werner Arndt bedankte sich bei den Verbraucherschützern für ihren Einsatz. "Die Marler Beratungsstelle ist ein zentraler Baustein im breit gefächerten Beratungsangebot unserer Stadt." Der Jahresbericht zeige einmal mehr, wie wichtig die praxisnahe Beratung und die professionelle Arbeit der Verbraucherzentrale für die Bürger sei.
Der Jahresbericht der Marler Verbraucherzentrale ist in diesem Jahr in einer besonders ausführlichen Fassung im Internet unter www.vz-nrw.de/marl-jahresbericht nachzulesen. Eine Papierfassung liegt in der Beratungsstelle aus.