Haltern am See. Nachdem Pfarrer Heio Weishaupt während einer Trauung in Halterns Sixtus-Kirche die Kommunion nicht austeilen wollte und die Messe abbrach, gab es jetzt auch noch eine Entschuldigung von höchster Stelle. Bischhof Felix Genn ließ ausrichten, dass dem Brautpaar Unrecht geschehen sei.
Bei einigen Kirchenmitgliedern ist das Verhalten des Halterner Pfarrers Heio Weishaupt auf wenig Verständnis gestoßen. Der Pfarrer, der vergangene Woche sein silbernes Priesterjubiläum in der Sixtus-Kirche feierte, hatte eine Trauung kurz vor der Eucharistiefeier abgebrochen, weil die Gemeinde weder Liturgie noch Kirchenlieder kennen würde. Das hatte bereits in der vergangenen Woche das Bistum auf den Plan gerufen.
„Ich habe das Brautpaar besucht, weil es im Laufe der Woche mehrere Beschwerden gab“, sagte Domkapitular Hans-Bernd Köppen, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge-Personal im Generalvikariat Münster, im Gespräch mit der WAZ. Er habe sich im Auftrag von Bischof Felix Genn persönlich bei dem Halterner Brautpaar entschuldigt. Das habe die Entschuldigung angenommen.
Die Braut ist Religionslehrerin an einer Grundschule in Gladbeck. Auch von dort kamen Nachfragen über die „Halterner Verhältnisse“.
Pfarrer Weishaupt muss nicht mit Sanktionen rechnen
Dem Brautpaar sei Unrecht geschehen, so der Domkapitular. „Als Pfarrer kann ich ihnen nicht einfach die Sakramente vorenthalten.“ Das habe er, Köppen, auch allen Beschwerdeführern im Auftrag des Bischofs und des Weihbischofs schriftlich mitgeteilt. Auch Pfarrer Weishaupt habe sich inzwischen bei dem Paar schriftlich entschuldigt und werde sein Bedauern durch einen Besuch nochmals deutlich machen.
Mit Sanktionen muss der Pfarrer, der nicht zum ersten Mal durch seine ganz eigene Dynamik im Gottesdienst aufgefallen ist, nicht rechnen. Er mache einen „guten, untadeligen Dienst“, heißt es in der Pressestelle des Bistums.