Haltern am See. Nach den Tränen folgte die Entschuldigung: Nachdem Pfarrer Heio Weishaupt während einer Trauung in Halterns Sixtus-Kirche die Kommunion nicht austeilen wollte und die Messe abbrach (da die Gemeinde Kirchenrituale nicht kannte), entschuldigte sich der Priester bei den Eheleuten. Die nahmen dies an.
Der Bericht über das umstrittene Verhalten des Halterner Pfarrers Heio Weishaupt während einer kirchlichen Trauung in St. Sixtus hat für viele Reaktionen gesorgt. Das hat auch den verantwortlichen Pfarrer Martin Ahls veranlasst, Stellung zu nehmen.
Weishaupt hatte die Trauung kurz vor der Eucharistiefeier abgebrochen, weil die Gemeinde weder Liturgie noch Kirchenlieder kennen würden. Er bedauere den Ablauf an diesem Hochzeitstag, sagt Ahls. „Als Zelebrant hat er nach dem Wortgottesdienst und der Eheschließung die Eucharistie nicht gefeiert, obwohl dies so mit dem Brautpaar abgesprochen war. Das war falsch und ist in den letzten Tagen auch so benannt worden. Dafür hat Pfarrer Weishaupt auch um Entschuldigung gebeten. Dem hat das Brautpaar entsprochen, wofür ich den Eheleuten herzlich danke.“
Ahls verweist allerdings auf die Brautmesse. „Was wir aus diesem verunglückten Gottesdienst lernen, ist, dass eine einmal abgesprochene Form auch für den konkreten Gottesdienst einzuhalten ist. Eine spontane Veränderung im laufenden Gottesdienst ist nicht vorgesehen und wird bei den Pfarrern unseres Dekanats auch in Zukunft nicht vorgesehen sein. Wichtig ist, dass wir bei all dem mit Respekt miteinander umgehen und nicht aus dem Bewusstsein verlieren, welches Erbe wir mit unserem Tun weiter tragen. Der Vorfall in dieser Hochzeitsfeier zeigt auch, dass die Gefühle eines Gottesdienstes, sowohl beim Brautpaar als auch beim Pfarrer, nur schwer in Worte zu fassen sind, dass vieles im Herzen ist, bleibt und auch bleiben muss.“