Recklinghausen. .

Das Personal an den Hamburger Kliniken arbeitet wegen der zahlreichen Ehec-Fälle am Limit. Daher ereilte das KfH-Gesundheitszentrum an der Wildermannstraße die Bitte, Krankenschwestern in die Hansestadt zu entsenden.

Die Mediziner aus Norddeutschland verzeichnen wegen des Ehec-Erregers einen drastischen Anstieg an Dialyse-Patienten. „Normalerweise werden im Jahr rund 80 Fälle gezählt, die wurden alleine in den letzten zwei Wochen bei weitem überschritten“, weiß Dr. Stephan Hofebauer. Die Kapazitäten in den hanseatischen Kliniken stoßen an ihre Grenzen. Genug Maschinen gibt es auf den Intensivstationen, doch das Personal arbeitet am Limit. „Stellen Sie sich vor, Sie müssten statt acht Stunden, plötzlich rund um die Uhr arbeiten“, so Hofebauer. Hinzu komme, dass bei einem Ehec-Befall eine spezielle Form des Nierenversagens auftritt und vor der Dialyse das Blut vollständig ausgetauscht werden muss. Durchschnittlich acht bis zehn Stunden dauert die Prozedur, die in den meisten Fällen mehrmals durchgeführt werden muss.

Zwei Mitarbeiterinnen des KfH-Zentrums würden freiwillig ihre Koffer packen. Wann es soweit ist, kann Hofebauer nicht sagen. Jede Minute könnte das Telefon klingeln. „Der Peak, also der Punkt, ab dem weniger Erkrankungen gemeldet werden, ist noch nicht erreicht“, so Hofebauer. Da die spanischen Gurken als Hauptursache ausgeschlossen wurden, sind die Wissenschaftler weiter auf der Suche. Die Gefahr sei groß, so der Recklinghäuser Mediziner, dass es zu weiteren Erkrankungen kommen wird.

Noch werden an der Wildermannstraße keine Ehec-Patienten behandelt. Doch ein Großteil der Patienten wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Leben lang von der Dialyse abhängig bleiben.