Velbert. . Die Stadt Velbert hat durch Knöllchen und Ordnungswidrigkeiten im Jahr 2013 rund 721 .000 Euro eingenommen. In Mettmann fließen gut 4,3 Millionen Euro in den Kreisetat. Laut Kreissprecherin schlagen die Erträge aus dem Blitzmarathon kräftig zu Buche.

„Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben weiß, hat ein Vermögen.“ Das sagte der französische Dramatiker Jean Anouilh. Kannte er Velbert? Und den Kreis Mettmann? Denn die Stadt Velbert sagt: „Das Leben besteht aus vielen kleinen Knöllchen, und wer sie aufzuheben weiß, der hat ein Vermögen.“ Und auch der Kreis freut sich: „Je mehr geblitzt wird, umso mehr kommt in die Kreiskasse.“

Teamleiter Peter Kröger vom kommunalen Ordnungsdienst verrät die Knöllchenbeute nicht. Von Reiner Grube, Krögers Chef, erfährt man mehr. „Bußgelder aus Ordnungswidrigkeiten werden 2013 etwa 721.000 Euro ansammeln.“ Etwas weniger als 2012 mit 724.000 Euro Einnahmen. In den Beträgen sind die Hauptanteile „Knöllchen-Gelder“. Aber auch nicht weggeräumter Hundekot von Bello, der den Besitzer 35 Euro kostet, fließt zum Beispiel in diese Summe ein. Ein stolzer Betrag für das hungrige Stadtsäckel. Da ist es nicht verwunderlich, dass das Ordnungsamt sieben Teilzeit-Außendienstmitarbeiter durch Velbert touren lässt, um möglichst allen Sündern auf die Schliche zu kommen. Im Büro des kommunalen Ordnungsdienstes sitzen noch mal zwei Mitarbeiter und der Teamleiter, Peter Kröger. Das Geld für die Mitarbeiter kommt allemal zusammen. Und es bleibt noch etwas übrig.

Auf Schnelle warten Starenkästen

Im Bußgeldkatalog ist fein säuberlich aufgelistet, welche Überschreitung was bringt. Bis 30 Minuten Falschparken lächerliche fünf Euro. Da lohnt der Verwaltungsakt fast nicht. Aber ärgerlich für den Sünder ist das in jedem Falle. Bis zu einer Stunde sind es zehn Euro, bis zwei Stunden 15 Euro. Bei mehr als drei Stunden sind 25 Euro für die Stadtkasse schon üppiger.

Die Euros aus schönen Fotografien der am Straßenrand lauernden Polizisten bringen da schon mehr. Auch „Starenkästen“, die still und ruhig auf „Schnelle“ warten, freuen sich, wenn sie fleißig sein dürfen. Die Pressesprecherin des Kreises, Daniela Hitzemann, weiß von erschreckend vielen Sündenfällen eiliger und unachtsamer Verkehrsteilnehmern zu berichten. „2012 hatten wir im Kreisgebiet 103.000 Einzelfälle von Geschwindigkeitsübertretungen. 2013 waren es bereits annähernd 110.000 Fälle.“ Da kommt einiges zusammen. „Nicht auszuschließen ist, dass sich die Einnahmen 2013 wegen des Blitzmarathons erhöhten. Langfristig ist das Ziel aber, dass weniger Geschwindigkeits-Überschreitungen registriert werden“, sagt die Sprecherin. Voraussichtlich werden 4,7 Millionen Euro Bußgelder in den Kreisetat fließen.

Es lohnt sich, die Strafen zu kennen

Für jeden Autofahrer lohnt es sich, die fälligen Strafen zu kennen. Bis 10 km pro Stunde sind innerhalb geschlossener Ortschaften bereits 15 Euro zu zahlen. Von 21 bis 25 km/h sind es 80 Euro und ein Punkt in Flensburg. Ab einem Betrag von 40 Euro kommen wenigstens 28,50 Euro Gebühren dazu. Fährt jemand mehr als 31 km/h zu viel, greift sich der Kreis 160 Euro aus der Autofahrertasche und spricht ein einmonatiges Fahrverbot aus. Dies sind jedoch nur die reinen Zahlen. Wichtiger aber ist, die Gefährdung des eigenen und des Lebens anderer auszuschließen. Es lohnt sich in doppelter Hinsicht, die Regeln im Straßenverkehr einzuhalten, damit auch Zahlen wie 110.000 Sündenfälle von leichten bis schweren Geschwindigkeits-Überschreitungen in 2013 der Vergangenheit angehören.