Velbert. Der am Wochenende bei einer Messerstecherei in Velbert schwerverletzte 29-Jährige ist außer Lebensgefahr. Ein unter Tatverdacht stehender 37-Jähriger konnte zwischenzeitlich das polizeiliche Gewahrsam wieder verlassen, doch die Ermittlungen dauern an.
Der schwerverletzte 29-Jährige ist außer Lebensgefahr und soll nach Auskunft der Polizei bereits im Laufe des Montag die Intensivstation im Klinikum Niederberg wieder verlassen haben. Das bestätigte zu Wochenbeginn auch das Krankenhaus, in das sich nach Medienberichten der Verletzte nach einer Massenschlägerei zusammen mit seinem Cousin, dem ehemaligen Bundesligaspieler Sezer Öztürk (heute beim Istanbuler Verein Besiktas unter Vertrag), am frühen Samstagmorgen begeben hatte. Ein unter Tatverdacht stehender 37-Jähriger konnte zwischenzeitlich das polizeiliche Gewahrsam wieder verlassen.
Drei Männer in der Notaufnahme
Wie die WAZ berichtete, wollte am Freitagabend gegen 23 Uhr eine siebenköpfige Gruppe die Szenekneipe Q-Stall an der Nedderstraße betreten. Der Inhaber lehnte das ab, und nachdem die Gruppe am frühen Samstagmorgen erneut auftauchte, kam es zunächst zu verbalem Streit, dann zu einer Massenschlägerei, in deren Folge Mobilar flog und ein Messer zum Einsatz kam. Die von Zeugen alarmierte Polizei hatte vor Ort die ungebetenen Gäste nicht mehr antreffen können, da sich die Gruppe abgesetzt, drei von ihnen aber kurze Zeit später die Notfallaufnahme im Klinikum aufgesucht hatten.
Die Ermittlung hat noch am Samstag die Mordkommission unter Vorsitz des Düsseldorfer Kriminalhauptkommissars Volker Elsner übernommen, obwohl bis Redaktionsschluss kein Toter zu beklagen war. „Wenige Stunden nach dem Vorfall in der Kneipe war noch nicht absehbar, wie sich der Gesundheitszustand des Schwerverletzten entwickeln würde“, erläutert Polizeisprecher Ulrich Löhe. Hinzu komme, dass die Motivlage zunächst überhaupt nicht zu durchschauen war. „Wir haben zwar das Messer als Tatwerkzeug – es ist jedoch von Personen aus beiden Gruppen eingesetzt worden“, so Löhe.
Zeugenaussagen weichen voneinander ab
Die Polizei geht davon aus, mittlerweile alle während der Schlägerei anwesenden Personen – Besuchergruppe, Mitarbeiter der Kneipe, übrige Gäste – vernommen zu haben. „Es wundert nicht, dass die Aussagen mitunter deutlich voneinander abweichen“, sagt der Polizeisprecher. Man versuche nun, Licht ins Dunkel zu bringen und den genauen Hergang des Vorfalls zu rekonstruieren.
Der einzige in Gewahrsam genommene Beteiligte, ein 37-Jähriger, wurde am Montag entlassen; es hatte nicht für einen Haftbefehl gereicht. „Wir benötigen ein gerichtsfestes Bild“, so Löhe. Die Entlassung auf freien Fuß bedeute indes nicht, dass der Mann nun frei von Verdacht sei. „Wir ermitteln weiter“, sagt Polizeisprecher Löhe.