Velbert. . Aus dem Privatwagen geht es für die kleine Malinoishündin Lu rein in den silbernen Polizei-Caddy. Zusammen mit dem erfahrenen Schäferhund Keeper macht sie sich auf den Weg zu einem Einsatz in Mettmann.

Aus dem Privatwagen geht es für die kleine Malinoishündin Lu rein in den silbernen Polizei-Caddy. Zusammen mit dem erfahrenen Schäferhund Keeper macht sie sich auf den Weg zu einem Einsatz in Mettmann.

Bevor die 14-monatige Lu wie der dreijährige Keeper aktiv die Einsätze unterstützen darf, muss sie ab Anfang September erst noch die Hundeschulbank drücken. Ausschlaggebend für die Wahl des Hundes war nicht die Rasse, sondern die Eignung für den schwierigen Job. „Wir hätten auch einen deutschen Schäferhund genommen, aber die Nachfrage ist momentan so groß, dass wir froh waren, einen belgischen Vertreter zu bekommen“, erklärt Ralf Herrmann, Leiter der Polizeisonderdienste. „Solche Hunde sind momentan sehr gefragt. Neben der Polizei sind sie auch für die Bundeswehr oder private Sicherheitsdienste im Einsatz.“

Über die Jahre hätten sich der deutsche Schäferhund und der Malinois als ideale Schutz- und Spürhunde herauskristallisiert. Früher wurden auch noch häufig Dobermänner oder Rottweiler für diese Zwecke eingesetzt. „Wichtig für unsere Arbeit sind die Wehrhaftigkeit, die Fährtenarbeit und ein sehr ausgeprägter Spieltrieb des Hundes“, so der 49-Jährige. Über den Spieltrieb werden die zukünftigen Polizeihunde konditioniert. Jedes Mal, wenn sie das Richtige gefunden haben, bekommen sie als Belohnung ihr heiß geliebtes Spielzeug. „Das ist für den Hund das Größte, dafür würde er sogar sein Fressen stehen lassen.“

Im ersten Schritt geht es für Hund und Diensthundeführer für die Grundausbildung drei Monate nach Stukenbrock. Nach erfolgreicher Prüfung dürfen sich die Vierbeiner dann „Schutzhund“ nennen. Danach können sie, je nach Veranlagung, zum Drogen- oder Sprengstoffspürhund weiter ausgebildet werden.

„Der Beamte muss bereits mehrere Jahre im Dienst sein“

Wenn die kleine Lu als Schutzhund zurück auf die Wache nach Velbert kommt, wird sie bei Demos, Fußballspielen, Großeinsätzen oder bei der Vermisstensuche mit dabei sein. „Die Hunde werden auch sehr oft bei Durchsuchungen von Objekten eingesetzt. Sie können die Fährte des Täters aufnehmen, wenn wir davon ausgehen, dass dieser sich noch im Gebäude befindet“, weiß Ralf Herrmann. „Außerdem sind sie bei Verkehrskontrollen dabei, um Drogen aufzuspüren.“

Polizeisonderdienste

Innerhalb der Neuorganisation der Kreispolizeibehörde Mettmann wurden 2007 die Polizeisonderdienste (PSD) mit Sitz in Velbert geschaffen. Die Hauptaufgabe der PSD ist die Unterstützung lokaler Polizeikräfte bei Veranstaltungen und größeren Einsatzlagen, beispielsweise bei der Durchsuchung größerer Objekte.

Steht kein Sondereinsatz an, begleiten sie die normale Dienstgruppe bei der Kontrolle von Brennpunkten und Angsträumen. Ein Hund ersetzt eine Gruppe von neun Polizisten. „Die großen Hunde wirken präventiv und abschreckend, auch auf die Menschen, die den Polizeibeamten nicht respektieren“, erklärt der Polizist. Die Arbeitszeit der cleveren Vierbeiner ist identisch mit der ihrer Trainer. So schnüffelt der Schäferhund Keeper 41,5 Stunden pro Woche für die Polizei. „Die Nasenarbeit ist sehr anstrengend für die Hunde, nach 20 Minuten intensiver Arbeit sind sie richtig platt“, weiß der Leiter der Polizeisonderdienste.

Polizeihund Vidocq

Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Hundeführerin Andrea Machost.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Hundeführerin Andrea Machost.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Am 10.08.2011 bilden Hundeführer/-innen der Polizei in Krefeld Polizeihunde aus. Schon als Welpen kommen die Hunde in die Obhut ihrer Hundeführer und werden in allen Bereichen ausgebildet. Im Bild: der erst wenige Wochen alte belgische Schäferhund "Vidocq" kämpft um den Besitz eines Stofffetzen.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Am 10.08.2011 bilden Hundeführer/-innen der Polizei in Krefeld Polizeihunde aus. Schon als Welpen kommen die Hunde in die Obhut ihrer Hundeführer und werden in allen Bereichen ausgebildet. Im Bild: der erst wenige Wochen alte belgische Schäferhund "Vidocq" kämpft um den Besitz eines Stofffetzen.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Hundetrainer Michael Brauer.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Hundetrainer Michael Brauer.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Sandra Tilmes mit ihrem Hund Lasko bei einer Übung.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Sandra Tilmes mit ihrem Hund Lasko bei einer Übung.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Michael Brauer mit seinem Hund Inu.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Michael Brauer mit seinem Hund Inu.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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So wie nicht jeder Hund für den Job geeignet ist, müssen auch die zukünftigen Diensthundeführer gewisse Eigenschaften mitbringen. „Der Beamte muss bereits mehrere Jahre im Dienst sein, eine Affinität zu Hunden besitzen und seine Familie muss voll hinter der Entscheidung stehen“, erzählt Ralf Herrmann. Jeder Polizeihund wohnt bei seinem Ausbilder, auch wenn der Schnüffler nach acht bis zehn Jahren pensioniert wird. Mehr Geld bringt das den Beamten nicht ein, lediglich die Kosten für den Hund werden übernommen.

Seit 2007 leitet der 49-Jährige die Polizeisonderdienste in Velbert und organisiert die Einsätze der Hunde. Auch wenn er die haarigen Kollegen in sein Herz geschlossen hat, bekennt er: „Für mich wäre das nichts. Wir haben zu Hause einen Schmusebobtail, zum Knuddeln und Spazierengehen.“