Velbert. . Mediterranes Flair, Flachbildfernseher, Essen à la Carte und Serviceleistungen sollen Patienten auf der Wahlleistungsstation im Klinikum Niederberg das Kranksein verschönern. Gesetzlich Versicherte müssen die Kosten dafür allerdings selbst tragen.
Bei einem Bänderriss, Schlüsselbeinbruch oder auch einem ausgekugelten Gelenk muss man nicht mehr in trister Krankenhausatmosphäre mit Neonlicht und Desinfektionsmittelgeruch auf baldige Besserung hoffen. Auf der Wahlleistungsstation im Klinikum Niederberg gibt es stattdessen Erholung bei mediterranem Ambiente.
„Im Herbst 2006 wurde diese Station, als erste im Haus, umgestaltet“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Astrid Gesang. 18 Betten gibt es hier auf 16 Zimmer verteilt. Einen Flur weiter liegt die operativen Tagesklinik – und von dieser hebt sich die Komfortstation deutlich ab. Orangefarbene Bodenbeläge, gelbe Vorhänge und Bilder mit mediterranen Motiven sorgen für eine warme und fast schon gemütliche Atmosphäre. Die 14 Quadratmeter in Zimmer 38 erinnern mehr an ein Hotel, als ein Krankenhaus. Auch hier ist die Einrichtung in warmen Orange- und Gelbtönen gehalten. Vor dem Fenster steht ein kleiner Holztisch, darauf eine Schlüssel mit frischem Obst. Daneben befindet sich eine hölzerne Minibar. Auch einen gemütlichen Schreibtisch und eine Garderobe aus Holz gibt es hier.
Essen à la Carte
„Die Patienten werden medizinisch nicht anders behandelt, als die, auf den anderen Stationen“, hebt Geschäftsführerin Dr. Astrid Gesang hervor. „Dafür sind viele Serviceleistungen inklusive.“ So finden die Patienten schon beim Beziehen des Zimmers auf dem Bett – das natürlich elektrisch bedient werden kann – frische Handtücher, einen Bademantel, Hausschuhe und verschiedene Körperpflegeprodukte. Wie im Hotel eben. Zusätzlich gibt es täglich einen Wäscheservice, die Tageszeitung und frisches Obst auf das Zimmer. Das Essen kann à la Carte zu Frühstück, Mittag- und Abendessen ausgewählt werden und jeden Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen. Doch nicht nur gut versorgt sollen die Patienten sein, die Unterhaltung darf auch im Krankenhaus nicht zu kurz kommen. Inklusive sind auf den besseren Zimmern ein Flachbildfernseher, Internetzugang, der Grundpreis für digitale Telefonie, auf Wunsch eine Musikanlage und die Nutzung eines Faxgerätes.
In erster Linie soll den Patienten aber mehr Ruhe und Harmonie geboten werden. „Im Klinikum Niederberg können Patienten sich einmal ganz auf ihre eigenen Bedürfnisse konzentrieren und ihren Körper Ruhe gönnen, um neue Kraft zu schöpfen“, heißt es auf der Homepage des Krankenhauses. Dazu bedarf es nicht nur an medizinischen Fachkräften. Zusätzlich sorgt Hotelfachfrau Katharina Näser auf der Wahlleistungsstation dafür, dass die Patienten rundum gut versorgt sind. „Ich rufe bei den Familien an, kümmere mich darum, dass der Hund gut untergebracht ist, und buche Termine beim Friseur oder für die Pediküre“, erzählt die Serviceleiterin. „Darüber hinaus bin ich für den einwandfreien Zustand der Zimmer zuständig und, dass der Kunde alle gebuchten Wahlleistungen bekommt.“
Einnahmen sind keine Luxusgewinne
Patienten mit Beschwerden aller Art können die Wahlleistungen in Anspruch nehmen, unabhängig von ihrer Krankenversicherung. Ein Einbettzimmer kostet 67 Euro und ein Zweibettzimmer 30 Euro pro Nacht, jeweils zuzüglich der medizinischen Leistungen. Gesetzlich Versicherte müssen die gesamten Kosten für die Komfortzimmer selbst tragen, während sie bei Vollprivatversicherten oder mit einer entsprechenden Zusatzversicherung von der Versicherung übernommen werden. „Bei den zusätzlichen Einnahmen handelt es sich aber nicht um Luxusgewinne“, hebt Dr. Astrid Gesang hervor. „Wir sind eine gemeinnützige Einrichtung und deshalb fließen die Erlöse wieder in andere Bereiche des Hauses.“