Zimmer mit Aussicht, man surft im Internet und lässt sich von den Genüssen des Sternekochs verwöhnen. Zum Nachtisch bitte noch ein Spielfilm, Herr Doktor.

Was sich häufig nicht einmal im Urlaub verwirklichen lässt, ist auf einmal Realität in unseren Krankenhäusern. Endlich. Denn in Kliniken, wie man sie in Erinnerung hat, ist es nicht leicht, gesund zu werden. Zwar gibt es längst keine Bettensäle mehr, aber die vielfach engen Zwei- und Dreibettzimmer, die keine Privatsphäre zulassen, sind ein Hindernis auf dem Weg zur Genesung. Und was auf den Tellern von Kranken landet, ist oft frei von Geschmack wie gesunden Zutaten. Es ändert sich etwas, und das ist gut so.

Dass diese Botschaften von Minibar und Krustentieren allerdings von Orten kommen, über die der Pleitegeier schwebt (jede dritte Klinik ist in der Krise), mag irritieren.

Das passt natürlich nur zusammen, weil diese Leistungen aus privaten Mitteln stammen. Zweiklassen-Medizin? Ja, aber sie ist machbar. Wer die Luxus-Variante will, kann das mit bezahlbaren Zusatzversicherungen erreichen. Oder dafür sparen. AOK & Co. kann das nicht leisten.

Wir sollten froh sein über die neuen Angebote. Denn bis jetzt zahlte man mit Zusatzversicherungen für Luxus, den es kaum gab.