Velbert. Hilden hat weniger Einwohner als Velbert, aber deutlich mehr Passanten in der Fußgängerzone. Die IHK erläutert die möglichen Gründe dafür.

Obwohl die Stadt Hilden deutlich kleiner ist als Velbert, ist in seiner Innenstadt ebenso viel mehr los, sind hier doppelt so viele Menschen unterwegs wie in Velbert. Über Gründe dafür sprach die WAZ mit Tina Schmidt, Branchenbeauftragte für die IHK für den Kreis Mettmann.

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Den deutlichsten Vorteil für Hilden sieht Tina Schmidt darin, dass es dort keine eigentlichen Stadtteile gibt. „Wer etwas besorgen will, fährt aus den Randgebieten in die Hildener Innenstadt und findet hier auch alles, was er so braucht“. In der Innenstadt gibt es auch zentral Lebensmittelmärkte und insgesamt sei das Angebot auch mit inhabergeführten Geschäften gut. Weil es in der Hildener Innenstadt eine große Kundenfrequenz gibt, hielten sich auch solche Läden wie H&M und P&C dort, diese Geschäfte wiederum zögen Menschen in die Innenstadt, so die Expertin.

Zustrom aus dem Düsseldorfer Süden

Viele Familien aus dem Düsseldorfer Süden würden lieber im kleineren, ruhigeren Hilden einkaufen als in Düsseldorf. Die Innenstadt sei überschaubar, hier gehe es weniger hektisch zu. Und ein ganz großer Vorteil: Das Parken ist hier deutlich günstiger als in der Landeshauptstadt.

Zudem lobt Tina Schmidt das Stadtmarketing in Hilden. Anfang der 2000er-Jahre sei es zu einer städtischen GmbH geworden und hätte sehr viel Energie in die Entwicklung der Innenstadt gesteckt. „Sie haben eine Menge bewegt“, so Tina Schmidt.

Schwierige Topografie in Velbert

In Velbert hingegen gebe es neben der Innenstadt eben auch noch mehrere Unterzentren, die den Besuch der Innenstadt oftmals unnötig machten. Außerdem sei die Topografie der Fußgängerzone nicht ideal. „Man muss irgendwann immer bergauf, das macht das Bummeln nicht gerade bequem“, so Schmidt. Zudem sei die Fußgängerzone in Velbert sehr lang gestreckt. „Da braucht es dann links und rechts des Weges schon richtig spannende Angebote, damit der Kunde die Länge des Weges nicht bemerkt“, so die IHK-Frau weiter. Mit der „Extrablatt“-Ansiedlung sei Velbert schon einen guten Schritt zur Belebung der Innenstadt gegangen.