Trotz der Konkurrenz aus den umliegenden Großstädtensind die Velberter Kaufleute mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden. Das sind die Gründe.
Weihnachten ist vorbei und auch das neue Jahr geht schon in die zweite Woche. Doch wie ist das Weihnachtsgeschäft bei den Velberter Einzelhändlern gelaufen? Noch im November berichteten sie von hohen Erwartungen, trotz oder gerade wegen der vielen Tücken, die das vergangene Jahr mit sich brachte: von Inflation und gestiegenen Energiepreisen bis hin zu gedämpfter Kauflaune bei den Kunden bedingt durch die politische Lage.
Besondere Leistungen der Velberter Einzelhändler
„Übertroffen wurden die Erwartungen nicht, aber wir sind durchaus zufrieden“, resümiert Sabine Holten die letzten Wochen für sich. Sie ist Inhaberin des Geschäfts Trip and Travel, in dem Rucksäcke, Taschen und Kleinartikel zu finden sind. „Unsere Kunden schätzen die individuelle Beratung“, so Holten. Zu Weihnachten seien Schulranzen immer ein großes Thema, da könne sie als Einzelhändlerin Leistungen bieten, die im Internet so nicht zu finden sind.
„Sehr zufrieden, bis das schlechte Wetter kam“
Ähnlich lief es bei Barbara Bussemas und ihrem Modegeschäft. „Wir waren am Anfang super zufrieden, bis dann das schlechte Wetter kam.“ Dramatisch sei die Lage jedoch nicht, kann sie beruhigen. Von Anfang an war ihr jedoch klar: „Als kleinere Stadt kann Velbert mit den großen Städten in der Umgebung oft nicht mithalten.“ Das läge an der fehlenden Auswahl an Geschäften, dem nicht immer geöffnetem Weihnachtsmarkt und der großen Konkurrenz in der Umgebung. Dass dies mit dem Velberter Weihnachtsmarkt nicht zu leisten ist, stellt allerdings auch kaum jemand infrage, zumal er beinahe ausschließlich durch Vereine aus der Umgebung betrieben wird, welche mit dem Ergebnis sehr zufrieden waren.
Keine Umtauschwelle
Doch bei so manchen Kunden weckt gerade die ruhigere Lage in Velbert das Interesse. „Manche kommen sogar bis aus Wuppertal“, erzählt Bussemas. Auch erzählt sie von Velbertern, die explizit die lokalen Händler unterstützen wollen. Mit großen Rückgabewellen, wie sie nach Weihnachten manchmal vorkommen, hat Barbara Bussemas überhaupt keine Probleme gehabt. „Unsere Kunden geben sich scheinbar wirklich Mühe“, lacht sie, „natürlich werden auch oft Gutscheine verschenkt, damit die Leute selbst zu uns kommen und sich etwas aussuchen können.“
Volker Böhmer ist der erste Vorsitzende der Werbegemeinschaft Velbertaktiv. Er berichtet von gemischten Ergebnissen bei den Einzelhändlern. „Gefühlt war es aber immer schlechter, als am Ende tatsächlich gewesen ist. Unter dem Strich war es okay.“ Auch Böhmer stellt fest: „Das Wetter hat uns da auch nicht in die Karten gespielt.“
Die Stimmung ist angeschlagen
Wie es nun in diesem Jahr weiter geht, dazu kann er nicht viel sagen. Die Stimmung sei angeschlagen, dennoch: „Wir wollen natürlich optimistisch in die Zukunft blicken.“ Dazu versucht sich auch Sabine Holten zu bringen. „Wir wären natürlich froh, wenn wir das Niveau von 2023 halten können und es uns gelingt, die Kunden hier bei uns in der Stadt zu halten.“
Werbegemeinschaft plant wieder Veranstaltungen
Seitens der Werbegemeinschaft seien natürlich wieder die üblichen Veranstaltungen geplant, wie zum Beispiel die durchaus erfolgreichen Feierabendmärkte und das berühmte Velberter Weinfest. Modeberaterin Barbara Bussemas möchte ebenfalls auch zuversichtlich sein. „Ich hoffe einfach, dass das Wetter mitspielt.“ Sorgen um ihre Existenz machen sie sich jedenfalls momentan alle nicht.