Langenberg. Die BGN rüstet an der sogenannten Rolandsburg den Spielplatz um. Bis zur Eröffnung könnte es schneller gehen, als gedacht. Ein Baustellenbesuch.
Knöcheltief ist der Schlamm auf dem Spielplatz an der Straße „In der Kuhle“. Kein Wunder, sind hier doch gerade ein kleiner Bagger und ein mobiler Kran im Einsatz. Erst buddelt der Baggerfahrer ein Loch, anschließend bugsiert der Kollege mit dem quietschgrünen Kran einen meterlangen, dicken Baumstamm in das Loch.
Seit einigen Tagen sind die Arbeiter der Firma Sik-Holz auf der Anlage an der im Volksmund sogenannten Rolandsburg am Werk, errichten im Auftrag der Baugenossenschaft Niederberg (BGN) eine neue Spiellandschaft. „Das ist bereits der dritte Platz, den wir in dieser Form herrichten lassen“, sagt der BGN-Vorstandsvorsitzende Dominic Johannknecht bei Ortstermin.
Eine Schaukel gibt es aus Platzgründen nicht
„Wir wollen den Kindern Abwechslung bieten, mal was Neues“, fährt er fort. Deswegen gibt es auch nichts von der Stange: „Die Firma verwendet Robinienholz, keinen Kunststoff. Und sie plant jeden Spielplatz individuell.“ Bereits jetzt zu sehen sind Kletterelemente und - entgegen anderslautender Kritik auf Facebook - auch eine Rutsche. Nur eine Schaukel wird es nicht geben.
„Das geht hier aus Platzgründen nicht“, erläutert Frank Reinhold. Er ist Technischer Leiter bei der BGN und unter anderem zuständig für die 25 Spielplätze, die die Baugenossenschaft im gesamten Stadtgebiet betreibt. „Eine Schaukel benötigt nämlich neun Meter Auslauf. Machen wir das hier, müssten wir zwei, drei andere Elemente weglassen.“
Ritter, Burgen und ein Drache
Das aber wäre schade, denn schon jetzt ist zu erahnen, dass an der Kuhle eine ganze Spiellandschaft entsteht. Hier und da ragen einzelne, als Bäume gestaltete Stämme in den Himmel, die Kletterelemente in einer Ecke sind mit Flammendekor auf schwarzem Untergrund bemalt.
„Das passt zum Thema hier“, erläutert Dominic Johannknecht. „Wenn die Wohnanlage schon einen Spitznamen hat, sollten wir den auch aufgreifen.“ So ziert etwa ein Ritter in voller Rüstung die Stirnseite der Stellfläche für die Müllcontainer. Deren Rückseite zeigt in Richtung Spielplatz - und ist seit 2016 auch bunt bemalt: Eine Landschaft und ein Drache sind zu sehen, „deswegen nennen wir das hier auch Drachenspielplatz.“
Offizielle Eröffnung bei gutem Wetter
Bis die Geräte freigegeben werden, dauert es noch ein wenig. „Wir sind aber optimistisch, dass wir vor Ostern fertig werden“, schätzt Frank Reinhold. Die Fundamente müssen allerdings erst aushärten, „das dauert sechs Wochen“. In der Zeit könne aber der Spielsand schon angeschüttet werden. 80 Kubikmeter sollen bald die Grube auffüllen, das sind mehr als drei dicke Lkw-Ladungen. „Naja“, erläutert der Technische Leiter, „allein als Fallschutz muss der Sand schon 40 Zentimeter hoch angeschüttet werden.“
Ist das alles erledigt, erfolgt noch die Abnahme durch den TÜV, „danach geben wir den Spielplatz frei“, verspricht Dominic Johannknecht, „je nachdem, wann der fertig wird, auch schon vor der offiziellen Eröffnung“. Die soll es aber auf alle Fälle geben, „eine Kleinigkeit werden wir schon machen“. Vielleicht, sagt der Vorstandsvorsitzende der BGN, „lassen wir einen Eiswagen für die Kinder kommen, oder so etwas in der Art.“
Inspiration im Urlaub erhalten
Dass der neue Spielplatz aufwendiger gestaltet wird, hängt auch damit zusammen, dass in den Wohnungen am Rolandsweg sehr viele junge Familien leben. „Das lohnt sich hier richtig“, sagt Frank Reinhold, „sobald es wärmer wird, ist hier immer was los.“ Natürlich durften die Anwohnerinnen und Anwohner daher im Vorfeld auch Wünsche äußern, „auch wenn wir naturgemäß nicht alles umsetzen können.“
Anregungen für den neuen Spielplatz hat der BGN-Vorstand an der Ostsee bekommen. Dort, im Urlaub mit der Familie, seien ihm die tollen Geräte aus Holz aufgefallen. „Alle von derselben Firma“, erzählt er. Deswegen habe er nach seiner Rückkehr umgehend Kontakt aufgenommen. „Inzwischen haben wir noch einen zweiten Anbieter an der Hand, damit wir uns nicht von einer einzigen Firma abhängig machen“, erläutert Dominic Johannknecht. Eins hätten beide aber gemeinsam: Sie arbeiten mit Holz und individuell, nichts kommt von der Stange.
Nun also der „Drachenspielplatz“ an der „Rolandsburg“: In wenigen Wochen könnte es losgehen, „und dann hoffen wir auf gutes Wetter und viele fröhliche Kinder“.
>>> Planung, Angebit, Umsetzung
Bereits früh im Jahr 2023 sind die Planungen gestartet, erläutert Dominic Johannknecht von der BGN. Es folgte die Anwohnerbeteiligung, dann die Bestellung. „Die Lieferung der Elemente kann bis zu einem Jahr dauern, schließlich werden die individuell gefertigt.“
Insgesamt 25 Spielplätze betreut die BGN in Gesamt-Velbert. Je mehr Kinder in einer Wohnanlage leben, desto höher ist die Priorität bei der Sanierung.
Im Budget der Baugenossenschaft sind Spielplätze ein Dauerposten: „Teile verschleißen, wenn sie genutzt werden. Die müssen dann von Zeit zu Zeit erneuert werden.“