Velbert. Einmal im Jahr treffen sich Kinder, Jugendliche und Pädagogen aus den Einrichtungen von Mary Ward zur Vollversammlung – und entscheiden mit.
„Ich bin wertvoll durch und durch“, das ist das Jahresthema der Stiftung Mary Ward für 2023. An dem diesjährigen Motto orientiert sich die Vollversammlung im mit Luftballons geschmückten Deilbachsaal. Auf der Bühne befindet sich eine große Schatzkiste und auf einer Bank sitzen mehrere Pädagogen der Kinder- und Jugendeinrichtung, die die Versammlung moderieren. Nach der Begrüßung und einem Lied zur Eröffnung geht es zunächst darum, was die Einrichtung wertvoll macht. Dafür wandern Gegenstände in die Schatzkiste, welche mit den verschiedensten Themen assoziiert werden und für die Mitglieder eine besondere Bedeutung haben. Ein Topf symbolisiert das tägliche, frisch zubereitete Essen, ein Kalender steht für eine feste Struktur und Schloss und Schlüssel sollen verdeutlichen, dass es sich bei der Einrichtung um einen sicheren Ort für alle handelt.
Lob für die Arbeit der Stiftung in Velbert
Neben den Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Mitarbeitenden ist Kerstin Ringel von der CDU anwesend: „Ich hatte als Kind keine Sorgen, das möchte ich auch für die Kinder hier in dieser Stadt erreichen“, sagt sie. „Es ist eine ganz tolle Einrichtung.“ „Sie machen ganz viel für die Kinder, was deren Familien ihnen vielleicht nicht geben können“, werden Stiftung und Team gelobt.
Die verschiedenen Wohngruppen hatten zuvor die Aufgabe, Fotos und Videos einzureichen, die zu einem großen Video zusammengeschnitten wurden und nun über einen Beamer eingespielt werden, um so Momente, Erlebnisse und Ausflüge aus dem letzten Jahr zu zeigen.
„Haben sehr viele Freiheiten“
„Man hat immer sehr viel Spaß“, findet die 12-jährige Emily, die in ihrer Freizeit gerne näht, zeichnet und klettert. „Und bei uns ist es so, dass wir häufig selbst kochen“, erklärt sie. Eine ihrer Mitbewohnerinnen findet es besonders gut, dass sie „sehr viele Freiheiten“ haben. Die müsse man sich allerdings verdienen, indem man sich beispielsweise immer höflich und freundlich verhalte. Genau diese Freundlichkeit findet Sebastian (17) schön, ebenso die gegenseitige Unterstützung und Mithilfe, die in der Einrichtung gelebt werde.
Leitthema für das kommende Jahr
Zum Schluss haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, ein Leitthema für das kommende Jahr zu wählen. Auf einem großen Plakat steht eine Auswahl an mehreren „Oberthemen“. Mit dabei sind Sport und Bewegung, Umwelt, Kunst und Kultur sowie Medien. Jeder darf nun einen Aufkleber zu einem der Themenfelder kleben und so eine Stimme abgeben. Schnell ist zu sehen, dass der Oberbegriff „Sport und Bewegung“ als Favorit hervorgeht. Zusätzlich zu den abgegebenen Stimmen können konkrete Themenvorschläge aufgeschrieben werden.
Raum für weitere Ideen und Vorschläge
Man habe die Themen mit Absicht sehr weit gefasst, um Raum für weitere Ideen und Vorschläge zu lassen. „Wir versuchen möglichst, die Kinder mit einzubeziehen und werden die Entscheidung vermutlich im Januar verkünden“, berichtet Sebastian Ostendorf, der seit sechs Jahren als Pädagoge in einer der Wohngruppen arbeitet. Zurzeit liefen einige Projekte, neue Badezimmer würden gebaut und die Zimmer würden umverteilt, so dass jeder Bewohner ein Einzelzimmer haben kann. Ein Problem sei aber in einigen Bereichen die Finanzierung, denn „alles wird teurer und die Fördermittel kommen nicht so schnell an, wie die Preise im Laden steigen“.
Buntes Programm
Die Gruppensprecher präsentieren einen Rap, ein Poetry-Slam wird vorgetragen und als das geführte Programm nach ungefähr einer Stunde endet, gibt es im Foyer Hotdogs und Kuchen für jeden und nach und nach geht es für die meisten wieder zurück in die Einrichtung.