Langenberg. Die Kita Mary Ward in Velbert-Langenberg feiert ihr 40-Jähriges Bestehen an diesem Wochenende. Dabei blickt sie auch auf bewegte Zeiten zurück.

Viel zu feiern gibt es in diesem Jahr an der Bökenbuschstraße: Die Einrichtung, die jetzt von der Stiftung Mary Ward betrieben wird, gibt es bereits seit 75 Jahren, die dazugehörige Kindertagesstätte seit inzwischen 40 Jahren. Und die richtet aus diesem Grund am Samstag ein großes Fest auf ihrem Außengelände aus.

Svenja Neumann (l) hat im Oktober 2018 die Leitung der Kita Mary Ward in Velbert-Langenberg von Heidi Rümenapp übernommen.
Svenja Neumann (l) hat im Oktober 2018 die Leitung der Kita Mary Ward in Velbert-Langenberg von Heidi Rümenapp übernommen. © Mary Ward Stiftung

Blick zurück: Im Juli 1982 bricht im Kinderheim Maria Frieden ein verheerendes Feuer aus, zwei Kinder sterben. Im Zuge des Wiederaufbaus wird auch gleich an die Kindertagesstätte gedacht. Die, so berichtet es Stiftungsvorstand Peter Huyeng, habe es inoffiziell aber schon länger gegeben. Vorläufer sei eine Mutter-Kind-Gruppe gewesen.

Start mit einer Gruppe

„Gestartet wurde damals mit einer Gruppe, altersgemischt“, sagt Peter Huyeng. Inzwischen gibt es zwei, eine davon mit Fokus auf die Betreuung von Unter-Dreijährigen. „Wir haben wohl die erste U3-Gruppe in ganz Velbert gehabt.“

Zwar hänge die Kita eng mit der Stiftung zusammen, „aber wir sind auch eine ganz normale Einrichtung für den Stadtteil“, sagt Peter Huyeng. So ergebe sich vor Ort eine ganz besondere Mischung – mit Kindern aus Langenberg und mit Kindern, die aus der Mutter-Kind- bzw. Vater-Kind-Betreuung stammen. „So gibt es immer Berührungspunkte und das dürfte im Umkreis recht einzigartig sein.“

Das Gelände der Stiftung Mary Ward an der Bökenbuschstraße in Velbert-Langenberg. Die Kita befindet sich etwa in der Bildmitte.
Das Gelände der Stiftung Mary Ward an der Bökenbuschstraße in Velbert-Langenberg. Die Kita befindet sich etwa in der Bildmitte. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Aufregende vier Jahrzehnte

Passiert ist in den vier Jahrzehnten natürlich auch eine ganze Menge – kleine Dinge, wie die Umbenennung 2016 und große Dinge, wie die Coronapandemie mit ihren Maßnahmen und Einschränkungen.

2016 war es, als aus dem Haus Maria Frieden die Stiftung Mary Ward wurde. „Wir sind dankbar, dass die Maria-Ward-Schwestern das Haus in eine Stiftung überführt haben. Im Andenken an Mary Ward werden wir die Arbeit weiter gut entwickeln und unsere Angebote in allen Bereichen fortführen“, sagte Peter Huyeng damals im Gespräch mit der WAZ, der seit dem auch im Stiftungsvorstand sitzt.

Neue Trägerschaft, gleicher Inhalt

Geändert hat sich der Name, weil die Einrichtung in neue Trägerschaft übergegangen war. „Ansonsten geht die Arbeit wie gewohnt gut fachlich weiter“, versicherte Peter Huyeng. „Viel Gutes vom Haus Maria Frieden wird weiter präsent bleiben – auch wenn die Einrichtung dann unter dem neuen Namen in der Öffentlichkeit auftreten wird“, kündigte Peter Huyeng im August 2016 an.

Justine Schlenkert ist für die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung Mary Ward in Velbert-Langenberg zuständig, Peter Huyeng leitet das, was landläufig als Kinderheim bezeichnet wird und sitzt im Vorstand der Stiftung.
Justine Schlenkert ist für die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung Mary Ward in Velbert-Langenberg zuständig, Peter Huyeng leitet das, was landläufig als Kinderheim bezeichnet wird und sitzt im Vorstand der Stiftung. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Er erläuterte weiter: „Wir haben im Stiftungsrat lange beraten, was gut ist, und sind zum Entschluss gekommen, dass der neue Name auch in den Vordergrund treten soll.“ Damit werde zugleich „das Vorbild Mary Ward wahrgenommen, die sich zum Auftrag gemacht für Kinder, Jugendliche und Menschen in Not da zu sein und hier besonders Mädchen und Frauen in den Blick zu nehmen“.

Corona stellt Kita vor Herausforderungen

Anfang 2020 dann legte Corona das Leben lahm, für die Kita Mary Ward – so wie für alle anderen natürlich auch – eine große Herausforderung. Denn nicht alle Kinder können zu Hause bleiben: rund 60 Prozent müssen versorgt werden, dafür stellt Kita-Leiterin Svenja Neumann mit ihrem Team genaue Regeln auf.

Im Juni dann dürfen alle Kinder wieder kommen. Auch das ist eine neue Herausforderung. Nicht nur müssen alle Kinder weiterhin die Corona-Regeln einhalten, nein, viele müssen sich auch erst einmal wieder daran gewöhnen, in der Gruppe zu spielen und zu leben.

Die Miethühner sind vom Gelände der Kita Mary Ward in Velbert-Langenberg nicht mehr wegzudenken: Für die Kinder sind sie lebendes Anschauungsmaterial – und natürlich haben die Kurzen die gefiederten Mitbewohner ganz tief ins Herz geschlossen.
Die Miethühner sind vom Gelände der Kita Mary Ward in Velbert-Langenberg nicht mehr wegzudenken: Für die Kinder sind sie lebendes Anschauungsmaterial – und natürlich haben die Kurzen die gefiederten Mitbewohner ganz tief ins Herz geschlossen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Am Wochenende wird gefeiert

Doch das ist alles nun Geschichte, an diesem Samstag wird gefeiert: „Wir haben alle eingeladen“, sagt Peter Huyeng und zählt auf: „Natürlich die Eltern und Großeltern der Kinder, Verwandte und Freunde und jede Menge wichtige Menschen von außerhalb.“

Nicht jeder eingeladene Lokalpromi könne auch vorbeischauen, aber dafür hat der Stiftungsvorstand vollstes Verständnis: „Wir sind in der Zeit nach den Coronaeinschränkungen, jeder feiert jetzt und lädt ein. Da kann man nicht überall gleichzeitig sein.“

Wer am 13. Mai den Weg an die Bökenbuschstraße 7 findet, darf ab 13 Uhr ein buntes Programm erwarten: Für die Kinder hat das Team Spiele vorbereitet, es wird gegrillt, es gibt Kaffee und Kuchen, eine Fotoausstellung und Kinderschminken.