Velbert. Eine Querstraße zu Velberts Fußgängerzone soll verkehrsberuhigt bzw. sogar zeitweise gesperrt werden. Und es gibt noch mehr Verkehrsthemen.
„Ich finde das eher negativ. Das wird ja für die Leute auch zum Parken schwierig. Die meisten parken nämlich hier an der Straße“, kommentiert Miguel – nicht zuletzt aus Sicht seiner Kunden – die Aussicht darauf, dass künftig ein Abschnitt der Bahnhofstraße in Velberts City verkehrsberuhigt wird, dort der Pkw-Verkehr außerhalb der Lieferzeiten sowie vor allem an Wochenenden und abends stark reduziert bzw. sogar komplett ausgesperrt werden soll. Es sei ärgerlich, dass viele hier deutlich zu schnell führen, meint der Mann von „Terrasports“, da müsse man eben mehr kontrollieren, „aber nicht unbedingt sperren“.
Ausdrücklich betont er: Das „Kneipenleben“ mit der Bar/Lounge „Keks“ und der „Abraxas“-Beerbar gleich gegenüber sowie vor allem das „Café Extrablatt“ seien „echt Gold für die Stadt“.
Thema im BZA Velbert-Mitte
Letztere – die „Bäckerei Bär“ hat auch Tische draußen vor der Tür – haben vermutlich auch Grüne und CDU im Kopf, die sich mit ihrem gemeinsamen Antrag für eine „Verkehrsberuhigung Bahnhofstraße“ stark machen. Ihr Ansinnen ist prinzipiell mehrheitsfähig; beide Fraktionen verbindet bekanntlich eine Kooperationsvereinbarung. Das Thema ist eine der (im weitesten Sinne) Verkehrsangelegenheiten, die allesamt im nächsten Bezirksausschuss (BZA) Velbert-Mitte auf den Tisch kommen.
Dazu auch betroffene Anlieger hören
Die Antragsteller haben den Abschnitt „idealerweise ab Höhe Hof- bis maximal Koelverstraße“ im Blick. Es soll geschaut werden, ob eine zeitweise Straßensperrung für den Durchgangsverkehr, etwa durch Schranken und/oder Absperrpfosten, möglich wäre. Und eben auch, „inwiefern eine Ausweitung der Außenflächen der anliegenden Gastronomien in den Abendstunden und/oder am Wochenende realisiert werden kann“. Die Meinung der von der Teil-Sperrung betroffenen Händler und Gastronomen in der Bahnhofstraße soll eingeholt und die dort in Hinterhöfen gelegenen Stellplätze berücksichtigt werden.
Kunden kommen mit dem Auto
Anlieger Giovanni Paciello sieht sowohl Vor- als auch Nachteile. „Viele meiner Kunden kommen mit dem Auto“, sagte er auf WAZ-Anfrage. Doch der Inhaber des gleichnamigen Friseursalons kann einer veränderten Bahnhofstraße auch Gutes abgewinnen: „Die Luft wird sauberer und es wird ruhiger. Viele fahren wirklich zu schnell.“
Kreisel und Panorama-Radweg
Die beiden anderen Vorstöße von Bündnisgrünen/CDU zielen auf den Kreisverkehr Werdener Straße/Am Buschberg/Friedrich-Ebert-Straße und auf die Verbesserung von Auf- und Abfahrten des Panorama-Radwegs Niederbergbahn sowie seiner Kreuzungen mit untergeordneten Straßen ab. Dies tangiert die Straße Grünheide, die Zufahrt Bismarckstraße und die Anliegerstraße Zum Grünendahl.
Verbindung in den Essener Süden
Der Bereich des Kreisels mit dem gepflanzten Stadtwappen soll mittels Markierungen und Absenkungen so gestaltet werden, dass ihn Fußgänger und Radfahrer besser und auch sicherer nutzen können. Weiter soll vor dem Hintergrund des geplanten Radwegs nach Essen-Heidhausen die Fahrrad-Infrastruktur der Werdener- zwischen Kettwiger- und Friedrich-Ebert-Straße gecheckt werden, Vorschläge zur Verbesserung von Qualität und Sicherheit inbegriffen.
Alle drei Themen kommen jeweils auch noch im Ratsausschuss für Stadtplanung und Mobilität sowie im TBV-Verwaltungsrat auf die Tagesordnung.
>>> Sitzung beginnt mit Fragestunde für Einwohner
Der BZA Mitte tagt am Dienstag, 17. Oktober, um 17 Uhr im Saal Velbert des Rathauses (Thomasstraße 1). Nach der Einwohnerfragestunde diskutiert das Gremium u. a. über die Freigabe der Fußgängerzone Friedrichstraße für Fahrräder und E-Scooter sowie über die Aufstellung des Bebauungsplans Friedrich-/Grün-/Offerstraße (Hertie-Areal).
Die komplette Tagesordnung nebst der Beratungsvorlagen kann im Ratsinformationssystem auf velbert.ratsinfomanagement.net nachgeschaut werden. Die Bürgerschaft ist zur Teilnahme an der öffentlichen Sitzung willkommen.