Langenberg. So weit wie möglich steigungsarm und abseits des Verkehrs: TBV planen Radwegverbindung zwischen Langenberg und Velbert-Mitte.

Das Radfahren wird, nicht zuletzt dank des kräftesparenden Komforts von E-Bikes, zunehmend beliebter. Und das nicht nur in der Freizeit. Gut möglich, dass in Zukunft für die eine oder andere Strecke Lastenpedelecs eingesetzt werden oder, dass auch Fahrradleasing an Bedeutung gewinnt. Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) machen sich jetzt daran, eine Radwegverbindung zwischen den beiden Stadtbezirken Langenberg und Mitte zu schaffen.

Wann genau das passiert und was das kostet, steht noch nicht fest. „Wir sind ja noch ganz am Anfang“, sagt Arnd Sulimma. Hingegen sind Verlauf und Wegeführung schon sehr konkret.

Stadtteilverbindendes Projekt für Velbert

Dabei geht es nicht zuletzt auch durch „landschaftlich tolles Gebiet“, wie der TBV-Geschäftsbereichsleiter Technische Planung berichtet. „Die grundsätzliche Maßgabe ist, dass der Verlauf möglichst steigungsarm ist. Die Route, die sich da einfach anbietet, ist das Birkental.“ Das stadtteilverbindende Projekt stehe auch so im Radwegekonzept und sei politisch beschlossene Sache.

Auf andere Verkehrsträger setzen

Keine Frage: Das ist eine der vielen Schokoladenseiten der Stadt. Das wissen auch Wanderer zu schätzen.
Keine Frage: Das ist eine der vielen Schokoladenseiten der Stadt. Das wissen auch Wanderer zu schätzen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Hintergrund: Das Verkehrssystem im Stadtgebiet war bislang vor allem auf den motorisierten Kfz-Verkehr ausgerichtet. Umwelt und Ressourcen schonende Verkehrsträger, die Fuß- und Radwegeinfrastruktur sowie die Anbindungen an überregionale Radverbindungen seien ausbaufähig, heißt es unter dem Stichwort auf der städt. Homepage.

Beginn an der Bleibergstraße

Der Neubau-Abschnitt, der sich realisieren lasse, so Sulimma, werde an der Bleibergstraße beginnen. Dort müssten gut 600 Meter komplett neu erstellt werden. „Entlang des Eselssiepener Bachs über eine landwirtschaftlich genutzte Fläche. Die muss noch gekauft werden; da ist ein Pächter drauf und das bleibt auch so.“ Hinsichtlich des Kaufs seien sich beide Parteien handelseinig, „aber der Vertrag ist noch nicht abschließend unter Dach und Fach“.

Brückenschlag erforderlich

Arnd Sulimma leitet den TBV-Geschäftsbereich Technische Planung.
Arnd Sulimma leitet den TBV-Geschäftsbereich Technische Planung. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Für die Bachquerung im weiteren Verlauf muss eine Brücke errichtet werden. Schließlich geht der Radweg auf die Straße Birkental über, einen asphaltierten Wald- und Wanderweg, und im Bereich Sieper Straße besteht dann die Möglichkeit, auf den Panoramaradweg Niederbergbahn zu wechseln und auf seiner Trasse weiter voranzukommen. Zwischen der Bleibergstraße und dem Panoramaradweg liegen rund zwei Kilometer.

Alternative zum Radeln an Straßen

Die Planer gehen davon aus, dass für diese Stadtteilverbindung genügend Bedarf besteht, zumal sie echte Alternativen abseits des Verkehrs biete: einerseits zur Kuhlendahler-/Schmalenhofer Straße und andererseits zur Bleiberg-/Langenberger Straße. Zudem komme der Radweg auch für Tönisheider in Betracht, meint der TBV-Mann.

Förderchancen ausloten

„Es geht noch Zeit ins Land, aber die Konturen sind klar“, sagt Arnd Sulimma. Noch stehe der Grunderwerb aus, man müsse Genehmigungen bei der Unteren Landschaftsbehörde (Kreis Mettmann) einholen – „Wir sind da im Landschaftsschutzgebiet.“ – und drittens sollten Fördermöglichkeiten geprüft werden. Eine erste vorsichtige Kostenschätzung im TBV-Wirtschaftsplan belaufe sich auf 1 Million Euro.

Die unendliche Geschichte des Deilbachwegs

Zuletzt ist in Langenberg der Deilbachradweg in Betrieb gegangen. Das war – nach einer langwierigen Geburt und schier unendlichen Geschichte – im Sommer 2018. Diese knapp sechs Kilometer lange Verbindung von Kupferdreh nach Nierenhof geht über Essener, Hattinger und Velberter Stadtgebiet. Auf Velbert entfallen davon 1,2 Kilometer.

>>> Im Einsatz für die Stadt und ihre Bürger

Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) sind 1998 aus verschiedenen Abteilungen der Stadtverwaltung als eigenbetriebsähnliche Einrichtung der Stadt Velbert gegründet worden. Mittlerweile sind die TBV mit ihren rund 300 Mitarbeitern jedoch längst als eigenständiges Unternehmen tätig.

Zu ihren Aufgaben gehören die Pflege der Grün- und Forstflächen, das kommunale Friedhofswesen, die Stadtentwässerung, Straßenreinigung und Abfallentsorgung sowie die Pflege der kommunalen Infrastruktur mit Straßen, Wegen, Plätzen und Brücken sowie Straßenbeleuchtung.