Velbert-Mitte. . Stadt will beides attraktiver machen, um Bürger zum Umsteigen zu bewegen. Klimaschutzteilkonzept startet bald. Danach geht’s an die Umsetzung.

  • Stadt will das Laufen und Radeln attraktiver machen, um viele Bürger zum Umsteigen zu bewegen
  • Klimaschutzteilkonzept startet bald und soll von einem Büro binnen zwölf Monaten fertiggestellt sein
  • Velbert will einen Beitrag dazu leisten, auch vor Ort schädliche Treibhausgase zu reduzieren

Es hat sich zwar noch nicht überall in der Welt herumgesprochen, aber Klimaschutz fängt spätestens vor der Haustür an. Diesem Ziel dient auch das Velberter Konzept mit 40 zugehörigen Maßnahmen, das der Rat bereits vor geraumer Zeit beschlossen hat. Aktuell in der Startphase ist das „Klimaschutzteilkonzept Fuß- und Radverkehr für die Stadt Velbert“. Es soll dazu beitragen, den motorisierten Verkehr zu vermindern und ihn zu verlagern, indem mehr Velberter aufs Fahrrad umsteigen und/oder mehr zu Fuß gehen. Um so langfristig schädliche Treibhausgase zu verringern.

Es geht vor allem um kürzere Distanzen

„Es geht dabei vor allem um Fahrten in der Stadt und um eher kurze Strecken unter fünf Kilometern, die mindestens 60 Prozent am Gesamtverkehr ausmachen“, erklärt Marian Osterhoff. Nach Auskunft des städt. Klimaschutzmanagers fördert der Bund das Vorhaben mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 72 000 Euro zu 70 Prozent, findet Anfang September zwecks Feinabstimmung ein Auftaktgespräch mit dem beauftragten Büro „Stadtverkehr“ (Hilden) statt. „In zwölf Monaten muss das Ding fertig sein“, sagt Osterhoff, das verlange die Vorgabe vom Bund.

Für Maßnahmen erneute Förderung möglich

Wenn das Konzept komplett und die daraus resultierenden Maßnahmen klar seien, könne man auch Fördermittel für deren Umsetzung beantragen, ergänzt Rainer Jadjewski. Er ist Radverkehrsplaner bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV), die das Ganze fachlich begleiten. Und er hat auch schon konkrete Ideen. Etwa für eine Umfahrung der Langenberger Straße. Jadjewski sieht weiter zugeparkte Rad- und Fußwege sowie Netzlücken bei den Radwegen – also die Infrastruktur – als wichtige Themen an.

Anregungen sind sehr gefragt

Denn entscheidende Fragen sind u. a. die, wo es hakt und was die Menschen davon abhält, tatsächlich mehr zu laufen und zu radeln. So wird man beim Thema Fußgänger nicht zuletzt die Ortszentren sowie das Umfeld von Seniorenheimen und Schulen in den Fokus nehmen. Natürlich auch Gehbehinderte und die Barrierefreiheit.

Gewerbegebiete besser anbinden

Apropos: Ein klimafreundlicher Schulverkehr spielt in dem Konzept, für das Osterhoff und Jadjewski dem Büro Vorgaben und konkrete Arbeitsschritte mit auf den Weg geben, eine große Rolle. Weitere Aspekte sind eine Verleihstation für Zweiräder, ein Radwegekonzept und – mit Blick auf die Betriebe – ein spezielles Mobilitätsmanagement. Hierbei ist die Anbindung (und ggf. deren Verbesserung) von örtlichen Gewerbe- und Industriegebieten von Belang.

Auftakt beim Weltklimatag

Vor allem aber können und sollen sich die Bürger mit ihren Erfahrungen, Wünschen und Vorstellungen einmischen. Eine erste Gelegenheit dazu gibt es schon bald beim Klimatag am 26. August.