Langenberg. Mit fünf Jahren Verzögerung entsteht am Sportplatz Nizzatal in Velbert-Langenberg ein Vereinsheim. Für die Verspätung gibt es mehrere Gründe.
Eigentlich, sagt Manuel Villanueva-Schmidt, eigentlich hätte das neue Vereinsheim am Sportplatz Nizzatal schon im Jahr 2018 gebaut werden sollen. „Aber“, fährt der stellvertretende Fachbereichschef sowie Abteilungsleiter Planen und Bauen beim Immobilienservice der Stadt Velbert fort, „wie so viele andere hatten auch wir zu wenig Personal und zu viele Aufträge.“
So musste sich der Immobilienservice etwa zunächst um die Unterbringung von Flüchtlingen kümmern. Schließlich sei noch die Marktlage hinzugekommen. „Die erste Ausschreibung blieb ohne Erfolg. Bei der zweiten gab es zwar Angebote, aber zu extrem überhöhten Preisen.“
Dritter Versuch ist erfolgreich
Im dritten Versuch schließlich hat es geklappt, auch weil diesmal zwei Projekte miteinander verknüpft sind: „Das Vereinsheim Nizzatal und der Anbau an der Grundschule Bartelskamp in Velbert-Mitte werden in der gleichen Bauweise erfolgen und von der gleichen Firma gestaltet.“
Diese Firma sitzt in Langenberg: Mighty Space ist Experte für Modulbauweise und hat den Zuschlag bekommen. „Es ist schön, dass wir ein lokales Unternehmen bekommen haben“, sagt Manuel Villanueva-Schmidt.
Schulanbau hat Priorität
Allerdings hat der Schulanbau Priorität. „Deswegen haben wir für den Bau des Vereinsheims einen Zeitrahmen bis Juni 2024 vorgegeben.“ Man wolle jetzt, da endlich eine Firma gefunden worden sei, diese nicht durch zu enge Terminvorgaben unter Druck setzen.
Er habe aber ein gutes Gefühl, dass der Auftrag zeitnah umgesetzt werde, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter. „Mighty Space hat ja auch keine Zeit zu verschenken und ein Interesse daran, fertig zu werden.“
Neubau in perfekter Lage
Das neue Vereinsheim entsteht unmittelbar neben den bereits bestehenden Gebäuden an der Südwestseite des Sportplatzes Nizzatal. Die Vermessung ist bereits erledigt, das Fundament kommt bald, „und die Lage des neuen Vereinsheims finde ich ziemlich gut“, sagt Manuel Villanueva-Schmidt.
Denn das Gebäude liegt fast genau auf Höhe der Mittellinie des Sportplatzes, hat zudem eine große Fensterfront Richtung Platz. Hinter den bodenhohen Fenstern befindet sich der Hauptraum, der zum Beispiel als Schankraum genutzt werden kann.
Ausstattung übernimmt der neue Nutzer
„Kann“ deswegen, weil die endgültige Ausstattung der neue Nutzer festlegt. „Wir stellen das Gebäude und übergeben es fertig gestrichen mit allen nötigen Anschlüssen. Die Ausstattung übernimmt dann der Verein, der das Gebäude nutzen wird.“
Neben dem Hauptraum stehen vier weitere, kleinere zur Verfügung. Geheizt wird per Wärmepumpe, das Satteldach – übrigens nur unwesentlich höher als die bereits bestehenden Gebäude – wird begrünt. Strom- und Wasseranschlüsse werden über das Nachbargebäude genutzt.
Wer darf ins neue Vereinsheim?
Wer nun genau das neue Vereinsheim nutzen wird, das steht noch nicht fest, sagt Nina Kerßenfischer, Abteilungsleiterin Sport und Betriebsmanagement. „Dazu führen wir Gespräche mit den in Frage kommenden Vereinen.“ Wobei alle Zeichen dahin deuten, dass schließlich der FC Langenberg profitieren wird, der allerdings für die WAZ nicht zu erreichen.
Die anderen Nutzer haben bereits eigene Vereinsräume: Blau-Weiß Langenberg nutzt die Gebäude gleich am Eingangsbereich zum Sportplatz, der Freischütz hat dort ebenfalls sein eigenes Vereinsheim samt Schießbahn und die Langenberger SG hat Geschäftsstelle und Vereinsraum am Wiemhof.
>>>Neubau auch in Nierenhof<<<
Kosten wird der Neubau 600.000 Euro, sagt Manuel Villanueva-Schmidt. „Die Kalkulation war vor der Baukosten-Explosion noch eine ganz andere“, fährt er fort.
In Nierenhof will der städt. Immobilienservice der Kombination Turnhalle/Lehrschwimmbecken zu Leibe rücken: Für die Turnhalle will man einen Ersatz(teil)neubau errichten. Mit Photovoltaik, Gründach und Erdwärmenutzung.