Velbert. Der Velberter Investor André Grimmert verwirklicht in seiner Heimatstadt ein innovatives Tagungshotel-Konzept. Zu dem Projekt gehört noch mehr.
Gearbeitet wird auf dem Eckgrundstück Flandersbacher Weg/Heiligenhauser Straße schon länger. Das geschah von der belebten Kreuzung in Höhe der A 44-Anschlussstelle Hetterscheidt aus gesehen allerdings weiter im Hintergrund. Doch mittlerweile dreht sich über dem Areal weithin sichtbar ein Baukran.
Aktuell entsteht vorne auf der Ecke eine große Bodenplatte, die schon genau die Position des 107-Zimmer-Hotels anzeigt, das der Velberter André Grimmert errichtet. „Wenn das im Rohbau fertig ist“, sagt der Investor, „fangen wir dahinter mit dem Bürogebäude an.“ Im übernächsten Sommer sollen beide Gebäude fertig sein.
Grundstück war Eigentum der Stadt Velbert
„Der Standort hier ist topp. Für uns ist natürlich die A 44 wichtig als Anbindung an Düsseldorf“, betont der Velberter (55). Das 5300 qm umfassende Grundstück gehörte zuvor der Stadt. Und im Rathaus äußert man sich betont positiv. „Die Stadt Velbert ist natürlich hoch erfreut, dass in diesen baukonjunkturell schwierigen Zeiten ein solches Projekt umgesetzt wird“, kommentiert der für die Wirtschaftsförderung zuständige Dezernent Jörg Ostermann. „Ein starkes Signal für Velbert mit einer klaren Ausrichtung in die Region.“
Reserviert für eine besondere Nutzung
Das Areal sei bewusst über Jahre „für eine besondere Nutzung zurückgehalten“ worden, hatte Wilfried Löbbert bei dem Gespräch erklärt, als die WAZ das Projekt zum ersten Mal vorstellte. Das ist fast genau zwei Jahre her. „Einen Investor vor Ort zu haben ist immer eine Freude“, so der Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing damals weiter. Grimmert mache dort ein zweites Segment auf und decke „damit im Wesentlichen den Bedarf ab, den wir in Zukunft haben“.
Neubau ist das vierte Hotel
Der Velberter Unternehmer ist ins Hotel-Geschäft „reingewachsen“, wie er selbst sagt. Zunächst hat er das „Best Western Plus Parkhotel“ nebst Gästehaus am Herminghauspark „nur“ gekauft; seit 2012 ist er auch Betreiber. 2019 kam am Hiltruper See in Münster ein zweites Haus dazu, vor anderthalb Jahren als drittes das „Best Western Plus Hotel Stadtquartiert Haan“. Grimmert zur Lage: „Wir sind da schon erfolgreich.“ Geschäftsführer ist in allen drei Häusern Peter Gebhardt. Und das wird er auch im Neubau.
Von der Nachfrage überzeugt
„Wir müssen die Nachfrage selbst akquirieren. Wir sind davon überzeugt, dass es Nachfrage für ein solch junges modernes Tagungshotel gibt“, bekräftigt Gebhardt. Es sei Alleinstellungsmerkmal des neuen Hotels – drei Sterne superior – mit einer Tagungskapazität von bis zu 199 Teilnehmern, dass es Co-Working-Angebote gebe, man Arbeitsplätze sowie die insgesamt neun Tagungs- und Gruppenräume mieten könne. „Stundenweise, für Tage, Wochen und auch Monate.“ Die Zimmer seien modern eingerichtet. „Alles digital“, ergänzt Grimmert. Für längere Aufenthalte sind neun Appartements vorgesehen, mit kleiner Küche und abgetrenntem Schlafbereich. Gebaut wird größtenteils mit eigenen Leuten; Architekt ist Manfred Ronstedt (Halle/Saale). „Ein ausgesprochener Hotel-Profi, er hat schon mehr als 1000 Hotels gebaut.“
Von Velbert in die Ferne schauen
Auf die Frage, was ihm selbst als Hotel-Gast wichtig ist, antwortet der Investor sofort: „Wohlfühlatmosphäre“. Und ja, die werde auch in seinem neuen Haus geschaffen. Zum Hotel-Gebäude gehören ein Pkw-Parkplatz und ein Restaurant. Es umfasst 5000 qm Bruttogeschossfläche auf sechs Etagen plus Staffelgeschoss. Ganz oben mit weitem Blick – wahlweise auf den Tower vom Flughafen Düsseldorf, die A 52-Ruhrtalbrücke oder auch die Schalke-Arena.
Interessenten für Büros vorhanden
Für das Bürogebäude – rund 60 Einheiten auf drei Etagen zuzüglich Staffelgeschoss – gibt es bereits Interessenten; die Hotel-Verwaltung nutzt das Erdgeschoss. Darunter liegen zwei Parkpaletten.
Ob es bei dem ursprünglich veranschlagten Investitionsvolumen von 23 Millionen Euro bleibe? „Klar, es ist mittlerweile ein bisschen teurer. Die Zinsen sind höher, das Bauen überhaupt ist teurer geworden“, sagt André Grimmert. Aber wirklich Genaues könne man im Grunde erst hinterher sagen, „das ändert sich ja auch immer“. So habe z. B. eine Tonne Baustahl vor zwei Jahren 700 Euro gekostet und sei zwischenzeitlich bis auf 1700 geklettert. Derzeit liege der Preis bei 800 Euro.
Vielfach unternehmerisch engagiert
André Grimmert ist gebürtiger Velberter, Dipl.-Ingenieur und Bauunternehmer.
Seine beiden Firmen sind die „Grimmert GmbH“ (Tiefbau) und die „Bauunternehmung Crone GmbH“ (Hoch-, Tief- und Straßenbau).
Darüber hinaus ist André Grimmert seit Jahren unternehmerisch im Immobiliensektor aktiv.