Velbert. Ab März greift die Gas- und Strompreisbremse. Was das für Kunden der Stadtwerke Velbert bedeutet, erklärt Geschäftsführer Stefan Freitag.

Stefan Freitag möchte nicht jammern. Etwas mehr Zeit zum Durchatmen hätte sich der Geschäftsführer der Stadtwerke Velbert aber vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kundencenter und an der Stadtwerke-Kundenhotline gewünscht. „Die letzten Monate waren für die Kolleginnen und Kollegen sehr, sehr arbeitsintensiv.“

Und obwohl man alles versucht habe, dafür sogar Kapazitäten aufgestockt habe, sei es für Kunden zu längeren Wartezeiten in der Warteschlange bzw. -schleife gekommen, räumt Freitag ein – und bedauert dies. Aber das Aufkommen an Anfragen sei einfach extrem hoch gewesen.

Stadtwerke Velbert zufrieden mit Abwicklung der Dezember-Soforthilfe

Letztes großes Thema sei die Dezember-Soforthilfe, bei der der Bund den Dezember-Abschlag für Gas und Wärme übernommen hat, gewesen. Für die Umsetzung dieses Beschlusses zuständig waren die Energieversorger. Für Velbert könne man – trotz der kurzen Vorlaufzeit – sagen, so Freitag, „dass das gut geklappt hat“. Bei rund 400 von 40.000 Fällen seien Fehler passiert. Diese wiederum habe man größtenteils schnell und einvernehmlich klären können.

Es ist für Energiekunden schwierig, den Überblick zu behalten

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Nun stehe das nächste große Thema an, sagt Freitag. Und es sei wieder recht komplex: die Gas- und Strompreisbremse. „Wir versuchen, unsere Kundinnen und Kunden auf unterschiedlichen Wegen umfassend zu informieren“, hat Freitag für jeden, der im Energiepreisdickicht mittlerweile den Überblick verloren hat, Verständnis.

Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Freitag informiert zum Thema Strompreisbremse und Gaspreisbremse in Velbert.
Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Freitag informiert zum Thema Strompreisbremse und Gaspreisbremse in Velbert. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Stadtwerke Velbert verschicken rund 51.000 Info-Briefe

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In dieser und in der kommenden Woche verschicken die Stadtwerke Velbert über einen Dienstleister rund 51.000 Info-Briefe samt neuer Abschlagsberechnung an die Kundinnen und Kunden – mit Praxisbeispielen, die möglichst viele Fragen zum Thema Strom- und Gaspreisbremse beantworten sollen. „Zudem ist auch auf unserer Homepage alles ganz ausführlich erklärt“, sagt Freitag.

Dubiose Anrufer gaukeln Stadtwerke-Kunden falsche Tatsachen vor

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Die Informationen seien auch darum wichtig, weil bereits erste Fälle von dubiosen Anrufen auch in Velbert bekanntgeworden seien. „Die Anrufer behaupten, dass die Gas- oder Strompreisbremse vom aktuellen Versorger nicht umgesetzt werde“, kennt Freitag das Vorgehen. „Die Kunden werden so überredet, den Versorger zu wechseln.“ Der Stadtwerke-Chef stellt klar: „Natürlich setzen wir die Strom- und Gaspreisbremse völlig korrekt um.“ An allen anderslautenden Aussagen sei „nichts dran“. Diese würden nur dazu dienen, „Kunden aufs Glatteis zu führen“.

Verwirrend für die Kunden sei, sagt Freitag, dass die Gas- und Strompreisbremse ab März gezogen werde – dann aber auch rückwirkend für Januar und Februar gelte. Diese Monate werden nachträglich erfasst.

Die Kundinnen und Kunden selbst müssen nichts tun, um von den Bremsen zu profitieren – nur ihre Abschlagszahlungen müssen sie möglicherweise selbst anpassen.

Für Privatkunden sind 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs preisgedeckelt

Mit der Strompreisbremse müssen für 80 Prozent der Verbrauchsmenge des Vorjahres maximal 40 Cent pro Kilowattstunde bezahlt werden. Für die anderen 20 Prozent gilt der aktuelle Preis des Versorgers, der bei den Stadtwerken im Strombert-Tarif beispielsweise bei knapp über den 40 Cent liegt.

Ähnlich verhält es sich bei der Gas- und Wärmepreisbremse. Auch hier sind 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs gedeckelt – auf 12 Cent pro Kilowattstunde bei Gas und 9,5 Cent/Kilowattstunde bei Fernwärme. Hier spüren die Stadtwerke-Kunden die Bremse stärker als beim Strom, liegt der aktuelle Gasbert-Tarif doch bei über 15 Cent pro Kilowattstunde.

Was bei Zahlung per Dauerauftrag und Bankeinzug zu tun ist

Kunden, die ihren Abschlag – egal, ob mit oder ohne Dauerauftrag – überweisen, können die Höhe entsprechend der Neuberechnung im Informationsschreiben (in der die Monate Januar und Februar umgerechnet bereits berücksichtigt sind) anpassen – „sie müssen das aber nicht tun“, betont Freitag. Zu viel gezahlte Beträge werden mit der Jahresrechnung erstattet. „Und für viele ist es natürlich schöner, dann etwas zurückzubekommen, statt nachzahlen zu müssen“, so Freitag. Bei Kunden, die per Bankeinzug zahlen, passen die Stadtwerke den Betrag entsprechend der Neuberechnung an. „Wer den Betrag individuell ändern möchte, kann sich gerne an uns wenden“, so Freitag.

>>> Kontakt zu den Stadtwerken Velbert

Das Kundencenter der Stadtwerke Velbert befindet sich noch an der Friedrichstraße 168. Geöffnet ist montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr.

Der telefonische Privatkundenservice ist unter 02051 988-555 zu erreichen.

Viele Dinge lassen sich online im Kundenportal meine.stadtwerke-velbert.de klären.