Velbert. Genau 852 neugeborene Jungen und Mädchen wurden dem Velberter Standesamt 2022 gemeldet. Diese Namen suchten ihre Eltern für sie aus.

Die Eltern von Neugeborenen in Velbert – gleich ob Junge oder Mädchen – waren sich offenbar einig, welchen Namen sie schön finden. So haben sich Väter und Mütter von Babymädchen am häufigsten für den Namen Emilia (7 Nennungen) entschieden, bei den Jungen war es das Pendant Emil (9 Nennungen). Der Name bedeutet übrigens der/die Eifrige oder Ehrgeizige.

Den zweiten Platz teilen sich Juna, Lia, Marie, Mira und Sophia (jeweils 6), es folgen Julia und Lina (beide 5). Auf dem zweiten Platz bei den Jungen folgen Elias und Noah (beide 7). Auch Mats, Oskar, Paul und Theo (jeweils 6) waren bei den Eltern beliebte Vornamen.

Velberter und der der bundesweite Trend

Mit ihrer Namenswahl lagen die Velberter Mütter und Väter von Neugeborenen nur teilweise im bundesdeutschen Trend. Bei den Mädchen steht auch hier Emilia auf dem ersten Rang, doch dann geht es recht unterschiedlich weiter. Juna – Platz zwei in Velbert – beispielsweise kommt in den Topten bundesweit nicht vor und landet im NRW-Vergleich nur auf Platz 33. Der bundesweit und NRW-weit zweite Platz Mia findet sich in Velbert nur unter ferner liefen.

Noch deutlicher werden die Unterschiede bei den Namen für die kleinen Jungen. Denn Emil rangiert auf der bundesdeutschen Liste erst auf dem achten Platz. Hier steht Noah ganz oben. Mats und Oskar kommen bei den bundesdeutschen Topten überhaupt nicht vor, in NRW landet Mats auf Rang 23 und Oskar auf dem 29. Platz.

Der Mode unterworfen

Dass Namen immer der Mode unterworfen sind, wird in der Namensstatistik von 2022 einmal mehr deutlich. In den 1960-er Jahren hielten sich die Namen Thomas und Sabine jahrelang an der Spitze der Namenscharts, in den 70-er Jahren waren es Michael, Christian, Nicole und Stephanie, in den 80-ern Christian und Julia, in den 90ern Jan und Anna, es folgten Ende der 2000-er Leon und Hanna und zehn Jahre später hatten Ben und Emma/Mia die Nase vorn.

Bundesweit lagen die Namen Emilia und Noah im vergangenen Jahr vorn.
Bundesweit lagen die Namen Emilia und Noah im vergangenen Jahr vorn. © dpa | Viola Lopes

In Velbert haben sich die Vorlieben innerhalb eines Jahres deutlich geändert. Spitzenreiterin Mila von 2021 kommt auf den ersten Plätzen nicht mehr vor, ebenso Leni und Leonie von Platz 2 im vorangegangenen Jahr. Bei den Jungs sieht es ähnlich aus. Spitzenreiter Felix (Übersetzt: der Glückliche) von 2021 wurde diesmal auf die hinteren Ränge verwiesen. Noah und Mats konnten sich allerdings vorne behaupten.

Viele Kinder tragen einen zweiten Namen

Mehr als jedes dritte Kind (309), dessen Geburt auf dem Velberter Standesamt beurkundet wurde, trägt noch einen zweiten Namen. Hier wählten die frisch gebackenen Eltern am häufigsten die beiden Namen Marie (6) und Maximilian (5).

Erstaunlich ist der Rückgang an eingetragenen Geburten auf dem Velberter Standesamt. Es wurden nur 852 Geburten gemeldet. Das waren deutlich weniger als noch 2021 (1145) Geburten oder auch in den Jahren davor. 2020 waren es sogar 1241 Kinder, und 2019 wurden 1124 neugeborene Jungen und Mädchen angezeigt.

Die Zahl der Geburten ist zurückgegangen

Die Zahl der Geburten ist allgemein im vergangenen Jahr zurückgegangen, aber nicht so deutlich wie in Velbert. Das Statistische Landesamt schätzt für NRW einen Rückgang um rund 11.000 Geburten oder 6,3 Prozent weniger 2021. Da hatte es mit 175.386 die höchste Geburtenzahl in NRW seit dem Jahr 1999 (damals: 176.578) gegeben. Als Gründe werden die späte Impfempfehlung für Schwangere und die Belastungen der Coronapandemie für Familien mit kleinen Kindern genannt. Eine Vermutung: Weil es lange Zeit keine Empfehlung der Impfkommission gab, wollten viele Frauen sich erst einmal impfen lassen und haben mit der Familiengründung gewartet.

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