Neviges. Plötzlicher Nebel ist vor allem im Winter gefährlich. Fahrlehrer Holger Hentschke aus Velbert-Neviges gibt Tipps, wie man den Durchblick behält.

Dieses Horrorszenario ist jetzt im Winter gar nicht so selten: Plötzlich taucht eine dicke graue Wand auf, der Straßenverlauf ist kaum noch zu erkennen, für einen Bruchteil von Sekunden fährt man ins Nichts. Nebel stellt auch geübte Autofahrer und Autofahrerinnen vor besondere Herausforderungen, weiß Fahrlehrer Holger Hentschke von „Holgers Fahrschule“ in Velbert-Neviges. Im Jahr 2021 passierten auf deutschlands Straßen 309 Unfälle, bei denen „dicke Suppe“ eine entscheidende Rolle spielte, so eine Bilanz des Statistischen Bundesamtes. Doch Fahrlehrer Hentschke kennt ein paar Tricks, um den Durchblick zu behalten: „Fahren bei Nebel ist erlernbar“, so der Experte.

Fahrlehrer aus Velbert-Neviges rät: Runter vom Gas

Was Nebel so gefährlich mache, das sei seine Heimtücke: Unabhängig von der Tageszeit könne Nebel von Jetzt auf Gleich auch gut ausgeleuchtete Strecken völlig verschlucken – da wird die gerade noch sichere Fahrt plötzlich zum gefährlichen Blindflug. Doch häufig kann man schon ahnen, dass gleich eine graue Wand auftaucht, dann gilt es schnell zu handeln. „Reagieren Sie, indem Sie Ihr Fahrverhalten unverzüglich anpassen, sobald sich eine Verschlechterung der Sichtverhältnisse andeutet“, so rät Holger Hentschke. Sein Tipp: Runter vom Gas und – ganz wichtig – ausreichend Sicherheitsabstand zum Vordermann.

Bloß kein Fernlicht einschalten

Auch auf Jogger und Fußgänger müssen Autofahrer im Nebel extrem achten – dieses Wetter ist für alle gefährlich.
Auch auf Jogger und Fußgänger müssen Autofahrer im Nebel extrem achten – dieses Wetter ist für alle gefährlich. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Auf Autobahnen und Landstraßen könne man sich an den Leitpfosten orientieren, die in einem Abstand von 50 Metern am Fahrbahnrand aufgestellt sind. „Behalten Sie auch den Tacho unbedingt im Auge, in der Eintönigkeit einer dicken Nebelwand verliert man schnell das Gespür für Geschwindigkeit.“ Damit das eigene Fahrzeug gut erkennbar ist, sollte man bei einer Sichtweite von unter 50 Metern zusätzlich zum Abblendlicht die spezielle Nebelschlussleuchte hinten am Wagen einschalten. Die in neueren Modellen verbauten Nebelscheinwerfer, so der Experte, können parallel das Sichtfeld nach vorne erhöhen.

Was man dagegen tunlichst vermeiden sollte, obwohl es im ersten Moment verführerisch zu sein scheint: das Fernlicht einzuschalten. Denn das mache die ganze Sache nur noch schlimmer. „Im Zweifel wird nicht nur den Gegenverkehr erheblich behindert, das Fernlicht wird auch vom Nebel reflektiert“, weiß Holger Hentschke. Was dagegen bei besonders „dicker Suppe“ helfen könne: Fenster auf und Musik bzw Radio ausschalten. „Umgebungsgeräusche können eine zusätzliche Orientierung bieten. Zudem beugt ein geringer Durchzug auch einem Beschlagen der Autoscheiben vor.“

Hohe Glättegefahr bei Nebel

Durch die Feuchtigkeit des Nebels können Straßen jetzt im Winter ruckzuck spiegelglatt werden, warnt der Experte. „Auch hier ist besondere Vorsicht geboten.“ Nicht unterschätzen sollte man zudem, dass so eine Nebelfahrt ziemlich anstrengend ist. Und zwar nicht nur für die Augen, man kann sich auch nach einer gewissen Zeit nicht nicht mehr so gut konzentrieren. Daher der Tipp des Fachmannes: „Wenn möglich Pause machen, bis sich die Lage entspannt hat.“ Übrigens: Fahrlehrer Holger Hentschke gibt auch gern persönlich Ratschläge und hilft weiter – nicht nur, wenn es um Nebelfahrten geht.

>>> Individuelle Beratung

In Holgers Fahrschule, Elberfelder Straße 48, können sich erfahrene Autofahrerinnen und Autofahrer individuell und unverbindlich bei Fragen rund ums richtige Verhalten im Straßenverkehr beraten lassen.

Bei Interesse: Holger Hentschke ist zu erreichen unter 0176 345 86017, Anfragen werden auch von Montag bis Freitag ab 15 Uhr direkt in der Fahrschule entgegen genommen. Mehr auf www.holgers-fahrschule.de.