Velbert. Über Facebook hat eine Nutzerin gewarnt, dass in Velbert eine Bande unterwegs sei, die Geldautomaten manipuliere. Die Polizei bestätigt die Fälle

In verschiedenen Velberter Facebook-Gruppen hat eine Nutzerin davor gewarnt, dass offenbar eine Gruppe unterwegs sei, die Geldautomaten manipuliere. Sie habe von ihrer Bank – der Postbank – bereits eine neue Karte geschickt bekommen, eine Mitarbeiterin habe ihr gegenüber von der Manipulation berichtet.

Postbank und Polizei bestätigen die Fälle in Velbert

Ein Sprecher der Postbank bestätigte nun auf Nachfrage der WAZ den Vorfall: „In Velbert gab es in den vergangenen Monaten zwei Fälle von Manipulation an unseren Geldautomaten.“ Das Gute: „Unsere Kundinnen und Kunden sind dadurch nicht zu Schaden gekommen. Wo dies nötig war, haben wir betroffene Karten gesperrt und durch neue ersetzt.“

Auch die Kreispolizei Mettmann ist informiert: „Der Polizei Mettmann sind derartige Skimming-Fälle aus Velbert bekannt. Bereits in der Vergangenheit kam es leider immer wieder zu solchen Betrugsdelikten, die auch zur Anzeige gebracht wurden.“

Magnetstreifen auslesen und PIN ausspähen

Die Postbank hat auf ihrer Homepage einen eigenen Bereich eingerichtet, in dem sie über die Gefahren der Geldautomaten-Manipulation – auch „Skimming“ genannt – aufklärt. Skimming, heißt es dort, ist eine Methode, illegal die Daten des Magnetstreifens von Karten auszulesen und die dazugehörige Geheimzahl auszuspähen.

Dieser grüne Vorsatz am Kartenschlitz wird auch Froschmaul genannt und soll Manipulationen am Bankautomaten erschweren.
Dieser grüne Vorsatz am Kartenschlitz wird auch Froschmaul genannt und soll Manipulationen am Bankautomaten erschweren. © dpa | Fernando Gutierrez-Juarez

Dabei werde am Eingabebereich des Kartenlesers ein Lesegerät mit einer Speichereinheit angebracht. Zusätzlich werde eine Kamera in der Umgebung des Geldautomaten platziert, um die Geheimzahl-Eingabe aufzuzeichnen.

Vorsicht am Geldautomaten

Bei den so genannten Skimming-Vorsatzgeräten handelt es sich nach Auskunft der Postbank in der Regel um täuschend echt aussehende Tastatur- bzw. Leseaufsätze, die unmittelbar mittels Kleber oder Klebeband an dem Geldautomaten angebracht werden. Von dem eigentlichen Bedienerfeld sind sie nur schwer zu unterscheiden. Mit diesen Aufsätzen werden die Magnetstreifen der Kundenkarten erfasst bzw. mit dem Tastaturaufsatz oder mit einer Kamera die PIN bei der Eingabe.

Beide, sowohl Postbank als auch Polizei, rufen daher Kundinnen und Kunden dazu auf, weiterhin Vorsicht walten zu lassen, wenn sie am Automaten Geld abheben: „Nutzer sollten sich die Geräte ganz genau ansehen und überprüfen, ob möglicherweise neuwertige Bauteile im Bereich des PIN-Tastenfeldes oder des Karteneingabefaches vorhanden sind.“ Das könne ein Hinweis auf mögliche Manipulationen sein und solche Unregelmäßigkeiten sollten sofort gemeldet werden.

Bei Unregelmäßigkeiten die Bank informieren

Hilfreich sei es zudem, die PIN-Eingabe mit der anderen Hand abzudecken, empfehlen die Fachleute. „Fällt Ihnen erst nach Eingabe Ihrer PIN etwas Verdächtiges auf, brechen Sie den Vorgang ab“, rät die Postbank. Danach sollten umgehend Bank und Polizei informiert werden.

Zwar sei Dank sicherheitstechnischer Investitionen der Kreditinstitute das Skimming insgesamt deutlich zurückgegangen, berichtet die Postbank: „Laut Medienberichten ist die Zahl der bestätigten Fälle bundesweit von mehr als 3000 im Jahr 2010 auf wenige hundert im Jahr 2021 zurückgegangen“. Aber, ergänzt die Kreispolizei Mettmann: „Komplett ausgeschlossen werden kann das Abschöpfen von Daten allerdings nur, wenn das Bargeld am Schalter abgehoben wird.“

Sicherheit am Automaten

Manche Geldautomaten haben ein so genanntes „Froschmaul“, erläutert die Postbank auf ihrer Homepage. Das ist ein grün-transparenter Aufsatz oberhalb des Kartenschlitzes mit einem eingravierten Schlosssymbol. Es erschwere Kriminellen das Abringen von Skimming-Geräten.

Die Bank hat auf ihre Homepage außerdem Sicherheitshinweise zusammengestellt, wie die Bankkarte sicher genutzt werden kann: www.postbank.de.