Velbert. Gegensätze ziehen sich an, Gemeinsamkeiten verbinden: Das Ehepaar Maria und Karl-Heinz Wirths aus Velbert feiert zum 65. Hochzeitstag Eiserne Ehe
„Als ich sie das erste Mal gesehen habe, stand für mich fest, sie ist die Richtige“ , sagt Karl-Heinz Wirths – „ein Jahr später waren wir verheiratet.“ Am Montag feiert das Ehepaar Wirths ihren 65. Hochzeitstag und damit Eiserne Hochzeit. Gefeiert wird im engeren Kreis mit der Verwandtschaft in ihrem Stammlokal Bürgerstuben auf der Kolpingerstraße. Hier hat das Ehepaar auch seine Diamanthochzeit gefeiert.
„Wie lernten uns beim Tanztee in Gut Steinberg kennen“, erzählt Karl-Heinz. Bis zur Hochzeit am 24. Oktober 1957, dauerte es dann nicht lange. Ihre Hochzeit feierte das Paar, bei ihren Eltern in Wülfrath. Auf nur einem Zimmer feierten die frisch Leierten, gemeinsam mit ihren Familien und den Musiker Freunden von Karl-Heinz. Karl-Heinz war früher nämlich Teil einer Band. „Es war total eng, die Leute haben teilweise auf dem Boden sitzen müssen“, erinnert sich Maria, „aber es war wirklich schön.“
Velberter Paar erinnert sich an die Anfangszeit der Ehe
„Wir hatten damals große Schwierigkeiten, nach unserer Hochzeit eine Wohnung zu finden“, berichtet Karl-Heinz. Zwei Jahre haben sie in nur einem Zimmer in Wülfrath gewohnt, ohne Wasser und mit Toiletten im Keller. „Überall, wo gebaut wurde, haben wir nach Wohnungen gefragt“, erzählt der Rentner. „1962 kam dann unser Sohn zu Welt, kurze Zeit später zogen wir in unsere erste gemeinsame Wohnung“, sagt Maria Wirths. Das Ehepaar ist sich einig: Die Geburt ihres Sohnes sei das schönste Erlebnis ihres gemeinsamen Lebens gewesen.
Doch sie haben viel Schönes gehabt, findet Karl Heinz. „Nie hatten wir Geldsorgen und immer genug Sicherheit“, ergänzt Maria. Sie hätten es sich immer schön gemacht, so auch noch heute. Begeistert deutet Maria in ihr Wohnzimmer: „Wir haben uns eine neue Sofagarnitur gekauft“. Das Wohnzimmer der Wirths wird nun von einem cremeweißen Ecksofa gefüllt. „Wir haben uns gedacht: Warum sollen wir uns die Freude nicht machen“, sagt Maria.
Gemeinsame Ausflüge halten die Beziehung frisch
Hier können die täglichen Fernsehabende noch viel besser stattfinden, so Karl-Heinz. „Diese Abende gehen nicht selten auch mal bis ein oder zwei Uhr in der Nacht“, sagt Maria schmunzelnd. Aber nicht nur die regelmäßigen Fernsehabende haben Tradition beim Ehepaar Wirths, sondern auch ihre Ausflüge in die Stadt. „Vier bis fünf Mal die Woche fahren wir in die Stadt und gehen dann meistens einen Kaffee trinken“, sagt Maria. Ausflüge haben die beiden schon immer gemocht, so Karl-Heinz. Früher seien sie immer nach Duisburg zum Masurensee zum Schwimmen gefahren.
Tradition im Hause Wirths hat auch das tägliche Gitarre-Spielen von Karl-Heinz nach dem Frühstück. Jeden Tag spiele der ehemalige Musiker für gut eine Stunde, sagt seine Frau. Aber noch vor dem Frühstück und der musikalischen Einlage plane das Ehepaar immer den Tag. „Wir wollen etwas unternehmen und nicht nur zuhause rumhängen“, sagt Karl-Heinz. Bei ihrer Planung seien sich die beiden immer einig.
Nie Zweifel am Zusammenbleiben gehabt
„Richtigen Streit mit Tellern und Tassen durch die Gegend fliegend kennen wir gar nicht“, so Maria. „Wir haben stets den Respekt voreinander bewahrt“, ergänzt ihr Ehemann. Die beiden haben nie daran gezweifelt, dass sie ein Leben lang zusammen bleiben. Fest steht für sie: Die gemeinsamen Interessen haben die Ehe getragen. Ihr Erfolgsrezept: gemeinsam in eine Richtung zu gehen und dabei mit Respekt und Freude das Leben mit vielen Unternehmungen zu füllen. So wird aus einer Ehe eine Eiserne Ehe. 65 Jahre, wenn das kein Grund zu feiern ist.
Eiserne Hochzeit
- Durch die erhöhte Lebenserwartung erleben mehr Paare als zuvor eine Eiserne Hochzeit
- Doch die Scheidungsquote heute ist deutlich höher als früher
- In 1957 gab es nur 46.352 Ehescheidungen in Deutschland, 2021 waren es 142.751 Ehescheidungen