Velbert. 60 Jahre glückliche Ehe, drei Kinder, sieben Enkel: Das Ehepaar Wächter hat viel zusammen erlebt. Darauf schauen sie jetzt stolz zurück.

Zur Goldhochzeit gratulierte der stellvertretende Bürgermeister dem Ehepaar Wächter vor zehn Jahren. Jetzt kommt Bürgermeister Dirk Lukrafka in die Moltkestraße zur Gratulation, denn: Doris und Wolfgang Wächter feiern Diamantene Hochzeit. 1962, sie hatten sich vor ein paar Monaten beim Tanztee kennengelernt, heiratete das junge Paar standesamtlich und evangelisch. Gefeiert wurde in Doris Elternhaus im Saarland. „Das ist schon so lange her“, schwelgen die beiden in Erinnerungen. „Uns wurde zum Glück nie ein Stein in den Weg gelegt“, lächelt Doris Wächter und das Paar beginnt zu erzählen.

In jungen Jahren den Bund der Ehe eingegangen

Mit gerade einmal 20 und 21 Jahren, gaben sich Wächters damals das Ja-Wort. „Ich kam gerade zur Bundeswehr und da haben wir dann geheiratet“, erzählt Wolfgang Wächter. Da das Paar nicht aus „reichem Elternhaus“ stammte, war das Angebot der Bundeswehr verlockend: 300 Euro zur Hochzeit. „Für mich war von Anfang an klar, dass wir heiraten“, meint Wolfgang Wächter, „war aber nicht einfach, dich zu kriegen“, lacht er. Nach dem ersten Kennenlernen, zog Doris ins Saarland und dem Paar blieb nichts anderes übrig, als sich Briefe zu schreiben. Später, bei der Bundeswehr, konnten sie telefonieren.

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Dann, für die letzten Monate, arbeitete Doris im Krankenhaus der Bundeswehr in der Kinderpflege, um ihrem Mann nah zu sein. Die gelernte Kindergärtnerin und der Werkzeugmacher seien auch später noch viel gemeinsam unterwegs gewesen. „Da wir beide eine große Verwandtschaft haben, sind wir viel auch in Deutschland herumgekommen“, meint Doris Wächter. Mit ihren Cousins und Cousinen aus ganz Deutschland habe es alle zwei Jahre ein großes Treffen an einem anderen Ort gegeben.

Das Ehepaar Wächter ist immer gerne auf Reisen gegangen. 
Das Ehepaar Wächter ist immer gerne auf Reisen gegangen.  © Unbekannt | Carla Rüngeler (Repro)

Viermal waren die Velberter in Neuseeland

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Aber das Paar war nicht nur in Deutschland viel unterwegs. Eine große gemeinsame Leidenschaft ist das Reisen: Insgesamt habe es die Wächters vier Mal nach Neuseeland gezogen, wo einer ihrer Söhne mit Familie lebt. „Da sind wir sehr viel auf Reisen gegangen“, schwärmt Doris Wächter. Auch die Westküste der USA entlang seien sie ohne Reisegruppe und ganz allein mit dem Auto entlanggefahren. „Wir wollten immer viel sehen“, sind sie sich einig. Da Ehemann Wolfgang die Reisen immer sehr gründlich vorbereitet habe, hätten sie auf den Reisen viel Zeit gehabt und seien sehr selbstständig gewesen. Ein weiterer Lieblingsort für Familienurlaube sei die Insel Langeoog, auf der sie acht Mal mit „den Kindern“ einen schönen Urlaub verbracht haben. Drei Kinder haben sie insgesamt und mittlerweile auch sieben Enkelkinder.

Abgesehen von der großen Reiselust, war und ist das Ehepaar auch in anderen Freizeitbereichen aktiv. So fährt die Skattruppe aus dem Haus mit der Aida an die norwegische Küste, spielt das Ehepaar leidenschaftlich gerne Rummikub und mit ihren Enkeln andere Spiele. Wolfgang Wächter war des weiteren aktives Mitglied im Männerchor der Firma Woeste, wo er viele Jahrzehnte gearbeitet hat. Die Fanliebe zum Fußballverein Schalke verbinde ihn mit ihrem Sohn Wolfgang, der 1993 nach Neuseeland auswanderte.

Blutjung waren die Wächters, als sie 1962 geheiratet haben. Er war 21, sie erst 20 Jahre alt. 
Blutjung waren die Wächters, als sie 1962 geheiratet haben. Er war 21, sie erst 20 Jahre alt.  © Unbekannt | Carla Rüngeler (Repro)

Wünsche für die Zukunft

„Wir wünschen uns, noch etliche Jahre zusammen leben zu können und dass wir in der Wohnung bleiben können“, erzählt die 82-Jährige. Vielleicht lasse sich das Paar bei der eisernen Hochzeit auch noch einmal segnen, so wie es das vor 10 Jahren getan habe. Damals haben die Eheleute ihre Goldhochzeit mit 100 Gästen groß gefeiert und ihren Segen in der evangelischen Kirche auffrischen lassen.

Das Jubiläum wollen sie mit 40 Gästen, Freunden, Familie und Nachbarn feiern. „Wir haben eine tolle Hausgemeinschaft“, meint das Paar über ihr Haus, in dem sie bereits seit 1964 wohnen. Unter Nachbarn helfe man sich und es harmoniere sehr gut.

>>>Hochzeitsstatistik

Nur wenige Paare erreichen das 60. Ehejubiläum. Bis 2004 erhob das Statistische Bundesamt die Anzahl der Diamanthochzeiten. Damals waren nur 0,1 Prozent aller Eheleute mindestens 60 Jahre lang verheiratet.

Nach der Diamanthochzeit folgt die Eiserne Hochzeit. Den Ehrentag können Paare feiern, die 65 Jahre verheiratet sind. Dann gratuliert auch der Bundespräsident.

2016 waren es deutschlandweit 13.213 „Eiserne“, denen der Bundespräsident gratulieren konnte.