Neviges. Im Sommer 2021 eröffnete Markus Zweverink seinen zweiten Laden in Velbert. Das erste Jahr lief zufriedenstellend – trotz viel Aufklärungsarbeit.
„Es hat sich gelohnt“, sagt Markus Zweverink und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. Er ist zufrieden mit dem ersten Jahr im neuen Ladenlokal. Im Sommer 2021 hatte er die Räume der ehemaligen Metzgerei Kampmann an der Nevigeser Straße auf Tönisheide übernommen.
Und nicht nur das: „Wir haben das Geschäft, das wir hier betreiben, in diesem Jahr erst so richtig kennengelernt“, sagt er. „Wir mussten schauen: Was wollen die Leute haben? Was verkauft sich?“ Anders als in dem Ladenlokal in der Langenberger Altstadt habe er hier eine „richtige Verkaufstheke“. Das wecke bei der Kundschaft gewisse Erwartungen.
Kein Zukauf aus dem Großhandel
„Wobei wir beim nächsten Punkt wären“, fährt er fort. „Das erste halbe Jahr haben wir sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet, was unsere Arbeitsweise anbelangt.“ Die Kundinnen und Kunden hätten lernen müssen, „dass es bei uns eben nicht jederzeit alles gibt.“
Denn: Bei „Zwickels“ – so heißt der Laden, angelehnt an den Spitznamen von Markus Zweverink – gibt es nichts aus dem Großhandel, alles ist Handarbeit. Das beginnt damit, dass der Chef persönlich die Tiere aussucht, die geschlachtet werden sollen.
Metzger verspricht Regionalität
„100 Prozent regional“, verspricht er. „Stand heute steht keines der Tiere, das ich zur Schlachtung auswähle, weiter als 18 Kilometer von der Metzgerei entfernt.“ Die Verarbeitung übernimmt er anschließend selbst: vom Zerteilen des Fleisches bis hin zur Wurstproduktion.
Und so kann es vorkommen, „dass nicht immer alles da ist“, sagt der Metzger. „Weil ich eben nur verkaufe, was ich auch produziere.“ Habe er in einer Woche viel zu tun, „dann gibt es zum Beispiel mal keine Fleischwurst, weil ich nicht dazu gekommen bin, welche herzustellen.“
Lange habe er auch kein Geflügel im Angebot gehabt. „Ich habe keinen Anbieter gefunden, der in mein Konzept gepasst hat. Ich hätte also im Großhandel einkaufen müssen und das will ich nicht.“ Inzwischen hat sich auch das geändert, inzwischen gehört auch Geflügel zum Sortiment von „Zwickels“.
Kunden kommen aus der gesamten Umgebung
„Wir haben in diesem ersten Jahr aber auch viele tolle Menschen kennengelernt und viele tolle Gespräche geführt“, fährt Markus Zweverink fort. Kundinnen und Kunden kommen aus der gesamten Umgebung, nicht nur aus Velbert, sondern auch aus Wuppertal, Essen, Düsseldorf oder Solingen.
Diese Gespräche hätten unter anderem dazu geführt, dass nun das Sortiment in der Theke zu der Nachfrage passe. Jetzt geht Markus Zweverink an die weitere Planung: „Wir wollen noch mehr Einblick in unsere Arbeitsweise geben“, sagt er, „noch transparenter werden.“
Pläne für die Zukunft
Zum Beispiel könne er sich vorstellen, eine Zerlege-Demo anzubieten, oder sich bei der Wurstproduktion über die Schulter schauen zu lassen. „Die Kunden sollen einfach näher an ,ihrem’ Fleisch dran sein“, sagt er. Weiter wolle er im Laden an der Nevigeser Straße Info-Abende zu bestimmten Themen anbieten, „eine Art Meet & Greet“.
Dazu wolle er dann Gäste einladen, die kurz eine Einführung geben und im Anschluss für Gespräche zur Verfügung stehen. „Das können ganz unterschiedliche Gäste sein“, führt er aus, „zum Beispiel ein Caterer, ein Käsehersteller oder ein Viehwirt.“ So bekomme das einzelne Produkt ein Gesicht, „der Käse ist nicht einfach nur Käse.“