Langenberg. . Markus Zweverink ist dreifacher Deutscher Meister im Westernreiten. Geritten wird in der Tradition der Cowboys, vom Pferd wird viel verlangt.

„Spektakuläre Manöver“, „hohe athletische Fähigkeiten“, „volle Konzentration“ – das sind die Begriffe die Markus Zweverink verwendet, wenn er über seine Sportart spricht. Der Velberter Zweverink ist Westernreiter, aber nicht irgendeiner. Er ist einer der besten in Deutschland, professioneller Trainer in der Disziplin „Reining“ – und seit kurzem dreifacher Deutscher Meister.

Bei den über zehn Tage auf dem Aachener Chio-Gelände ausgetragenen Internationalen Deutschen Meisterschaften der Quarter Horses war er mit drei Pferden am Start und mit allen dreien stand er ganz oben auf dem Podest (in den Disziplinen „DQHA Reining Maturity“, „Senior Reining“ und „Junior Reining“). Ein ganz besonderer Erfolg für Zweverink – auch wenn er in den vergangenen Jahren immer wieder Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewonnen hatte.

„Beide Reinings und dazu die Maturity zu gewinnen – das ist auch für einen erfolgsverwöhnten Berufsreiter wie mich etwas besonderes“, war Zweverink stolz nach dem Triple. Darauf hatte er seine Saison ausgerichtet, erklärte er: „Die Deutschen Meisterschaften standen das gesamte Jahr auf der Agenda, ich habe die Pferde gezielt darauf vorbereitet“, so Zweverink.

Prüfungen ähnlich zur Dressur

Gefragter Mann: Markus Zweverink (mit Cowboyhut) im Interview am Rande der Deutschen Meisterschaften in Aachen.
Gefragter Mann: Markus Zweverink (mit Cowboyhut) im Interview am Rande der Deutschen Meisterschaften in Aachen. © MZ

Zweverinks Erfolgspferde heißen „Magma Wrangler“ (Maturity), „WB Chici Mici Lena“ (Junior) und „Codacrome“ (Senior). Er trainiert sie auf der „Silver-Diamond Ranch“ in Langenberg. Dabei lernen die Pferde vor allem die wichtigste Eigenschaft beim Westernreiten: Gelassenheit.

„Gelassenheit ist das grundsätzliche Ziel des Westernreitens“, erklärt Zweverink. Während es bei der weit verbreiteten englischen Reitweise gewünscht ist, dass das Pferd dauerhaft in Anlehnung an den Reiter läuft, sollen beim Westernreiten die Zügel lang sein. „Das Pferd soll locker und gelöst laufen und trotzdem voll auf den Reiter fokussiert sein“, erklärt Zweverink, der auf die Disziplin Reining spezialisiert ist. Zweverink erklärt: „Reining wird auch die Dressur des Westernreitens genannt und hat ihren Ursprung in der täglichen Arbeit der Cowboys mit dem Rind.“ Dabei verlange er vom Pferd „ein hohes Maß an athletischen Fähigkeiten, gepaart mit absolutem Gehorsam und voller Konzentration auf den Reiter.“

In Prüfungen laufen die Pferde bestimmte Elemente wie bei einer Dressur-Prüfung in einer festgelegten Reihenfolge. Spektakulär sind besonders der Spin, eine Abfolge von insgesamt vier 360-Grad-Drehungen um die eigene Hinterhand des Pferdes. Oder der „Sliding Stop“, der aus vielen Filmen bekannt ist: Dabei macht das Pferd eine Vollbremsung auf den Hinterbeinen, gleitet über den Boden – und Sand und Staub spritzen hoch.

Als nächstes Entspannung

Die Prüfungen sind nach den erfolgreichen Deutschen Meisterschaften aber erstmal kein Thema: „Wir haben uns eine Verschnaufpause verdient“, meint Zweverink, „wir werden als nächsten ein paar entspannende Arbeitseinheiten und Ausflüge ins Gelände machen. Aber klar, nach dem Turnier ist vor dem Turnier.“

Die Vorbereitungen für die kommende Saison laufen schon, insbesondere mit seinem Erfolgspferd Codacrome plant er bereits das Jahr 2019.