Velbert. Zwischen Nizza und Neviges spielt der neue Roman des Velberter Autors Wim Martin. Eine ganz besondere Rolle darin hat der Wallfahrtsdom.

San Francisco, Nizza, Neviges, der Baldeneysee: Für seinen nunmehr fünften Roman mit dem Titel „Der Einfalls des Lichts“ hat sich der Velberter Autor Wim Martin wahrlich malerische Schauplätze ausgesucht. Erstmals spielen in die Handlung eines seiner Werke unverhohlen autobiographische Aspekte hinein.

Martin, der über dreißig Jahre weltweit als Fotomodell gearbeitet hat, erzählt die Geschichte eines Mannes, der eben diesen glamourösen Beruf ausübt. Nach einer schmerzlichen Trennung verliert der gebrochene Held des Romans mehr und mehr den Sinn für die Realität und erliegt, beflügelt durch die ständige Arbeit vor Kameras, dem Glauben in einem Film zu sein. In der Manier eines klassischen Flaneurs findet er sich in einer ihm sinnentleert erscheinenden Welt und erwacht auch dann nicht aus dem Dämmer seiner eingebildeten Fiktion, als ihm eine geheimnisvolle Frau begegnet.

Tragende Rolle für den Mariendom in Velbert-Neviges

Eine tragende Rolle in diesem faszinierenden Mysterienspiel kommt einer im Mariendom zu Neviges hängenden Ikone zu, wie überhaupt die berühmte Kirche einen zentralen Ort der Handlung abgibt. Sein Roman, so bekennt der Autor, sei anfangs keine ganz leichte Kost, sondern erhebe Anspruch auf Literatur, doch entwickelte sich im Lauf der Handlung eine atemberaubende crime story daraus. Im Anhang des neuen Romans mit viel Lokalkolorit finden sich dann noch als Bonustracks drei Erzählungen. Die erste erschien vor kurzem bereits in einer Krimi-Anthologie von Martins Verlag Hummelshain, trägt den Titel „Der perfekte Mord“ und spielt in Kettwig am Stausee.

Im Oktober 2021 hat Martin sein letztes Buch „Brachfeld“ veröffentlicht.
Im Oktober 2021 hat Martin sein letztes Buch „Brachfeld“ veröffentlicht. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

In einer überarbeiteten Fassung

Eine weitere Geschichte mit dem Titel „Die Deutschklausur“ wurde erstmals 1983 im Rowohlt Verlag veröffentlicht und liegt nun in einer überarbeiteten Fassung vor. Die dritte Erzählung jedoch, betitelt „Der Orca“, ist neu und eigens für den vorliegenden Band verfasst. Und wieder ist Neviges der Schauplatz: eines Morgens schwimmt im Panoramabad plötzlich ein Schwertwal, und es ist absolut unerklärlich, wie er dort hingekommen ist.

Buchcover selbst gestaltet

Und wie immer hat Wim Martin das Buchcover selbst gestaltet. Das Titelbild zeigt gar ein Foto aus seiner Modelkarriere, aufgenommen auf dem Pacific Coast Highway in San Diego, „eines der wenigen Fotos von mir, die ich wirklich mag“, gesteht Martin.

Wim Martin „Der Einfall des Lichts“, Hummelshain Verlag, 268 Seiten, OTB € 14,80