Velbert. Saisontypisch hat die Zahl der Arbeitslosen im Juli deutlich zugenommen. Effekt wird durch ukrainische Flüchtlinge verstärkt.

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Mettmann und auch in Velbert ist im Juli kräftig gestiegen. Die Ursache ist nach Angaben der Agentur für Arbeit vor allem die fortschreitende Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge beim Jobcenter. Daneben gebe es zwei weitere kleinere saisontypische Effekte: Zum einen endeten am 30. Juni viele befristete Arbeitsverhältnisse. Zum anderen meldeten sich junge Fachkräfte arbeitslos, wenn sie nach erfolgreicher Ausbildung nicht direkt übernommen wurden.

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„Arbeitsmarkt verliert etwas an Schwung“

„Neben diesen Entwicklungen ist aber auch spürbar, dass der Arbeitsmarkt etwas an Schwung verliert. Vor dem Hintergrund steigender Kosten bei Material und Energie hielten sich die Unternehmen im Kreis Mettmann mit der Einstellung von Personal zurück. Sie meldeten weniger freie Stellen“, so Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann.

Im Bereich Velbert sind 4729 Menschen ohne Arbeit

In der Agentur für Arbeit Velbert (Velbert, Heiligenhaus, Wülfrath) sind aktuell 4729 Menschen arbeitslos, das sind 314 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote bleibt steigt von 6,4 Prozent im Juni auf aktuell 6,8 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 7,2 Prozent. Im Juli meldeten sich 1075 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das sind 140 mehr als vor einem Jahr. Zeitgleich konnten 770 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, das sind 162 weniger als im Vorjahresvergleich. In der Agentur für Arbeit Velbert sind derzeit 817 freie Stellen gemeldet und der Bestand erhöht sich somit um acht Stellen zum Vorjahr.

Auch in der Stadt Velbert ist die Zahl der Menschen ohne Arbeit gestiegen.
Auch in der Stadt Velbert ist die Zahl der Menschen ohne Arbeit gestiegen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

In der Stadt Velbert sind aktuell 3156 Menschen arbeitslos, das sind 197 mehr als im Juni, aber 176 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für die Stadt Velbert steigt von 6,7 Prozent im Juni auf aktuell 7,1 Prozent. Vor einem Jahr betrug diese noch 7,5 Prozent.

Fachkräftebedarf weiter auf hohem Niveau

Grundsätzlich, so die Agentur für Arbeit weiter, bleibe der Fachkräftebedarf aber auf einem hohen Niveau. Derzeit sind im Kreis Mettmann über 3100 freie Stellen gemeldet, für die meist eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt wird. Nur noch für jede sechste Stelle wird kein Abschluss benötigt.

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1683 Menschen aus der Ukraine registriert

Bisher sind im Kreis Mettmann 1683 Personen aus der Ukraine beim jobcenter MEaktiv registriert. Von ihnen sind 1068 bereits arbeitslos gemeldet. Bis Ende Mai erhielten ukrainische Flüchtlinge Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und bekamen ihre Unterstützung vom Sozialamt. Seit 1. Juni wechseln erwerbsfähige Personen und ihre Familien in das Jobcenter.