Velbert. Das Schloss- und Beschlägemuseum macht mobil und schickt jetzt Busse auf „KulTour“ durch Velbert. Die Rundfahrten beinhalten auch Führungen.

Es ist einfach so, und vermutlich kann sich da auch fast jeder an die eigene Nase fassen: Im Land und womöglich schon in der Welt ordentlich rumgekommen, aber Sehenswertes in der eigenen Stadt, also quasi vor der eigenen Haustür, noch nie mit eigenen Augen betrachtet. Diese Erfahrung macht regelmäßig auch Manfred Bolz, der neben seinen Stadtrundgängen übers Jahr auch zehn bis 15 Fahrten durch Velbert mit dem Bus begleitet, kommentiert und erläutert. Mal für einen Bürgerverein, öfter für eine Partei, zuweilen rein privat oder auch für Abi-Jubilare. „Die Busse sind immer voll“, berichtet der langjährige CDU-Kommunalpolitiker, ehrenamtliche Stadtarchiv-Mitarbeiter, Autor und Kenner in Sachen Lokalgeschichte(n), und etwa drei Viertel der Teilnehmer seien stets Velberter. Jetzt geht Bolz – er ist auch Vorsitzender des Stiftungsrates Schloss- und Beschlägemuseum – drei Mal an Bord eines Busses. Bei der Aktion „KulTour in Velbert“.

Stadtwerke Velbert machen es möglich

Ziehen an einem Strang und machen das Ganze möglich: (v. li.) Dr. Yvonne Gönster (Museum), Gesa Weppelmann (Stadtwerke), Manfred Bolz (Stiftungsrat) und Bert Gruber (Stadtwerke).
Ziehen an einem Strang und machen das Ganze möglich: (v. li.) Dr. Yvonne Gönster (Museum), Gesa Weppelmann (Stadtwerke), Manfred Bolz (Stiftungsrat) und Bert Gruber (Stadtwerke). © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Sie sei ganz schön gespannt darauf, wie dieses neue Format ankommen werde, gesteht Dr. Yvonne Gönster. „Wir probieren uns ja ständig aus und erfinden uns neu“, berichtet die Leiterin des Industriemuseums. Die „KulTour“-Idee sei in kleiner Runde beim Nachdenken darüber entstanden, was das Museum an Veranstaltungen noch bieten könne. Die Stadtwerke Velbert förderten das Ganze „sehr hilfreich“. „Ich find’s prima, und wir unterstützen das gerne“, sagt Bert Gruber, Kaufmännischer Leiter. Konkret werde der Bus gesponsert, zudem bekomme jeder Teilnehmer ein kleines Überraschungspaket.

Startpunkt wechselt von Stadtbezirk zu Stadtbezirk

Die geführten Bustouren gehen in den kommenden drei Monaten jeweils samstags durch Velbert-Neviges, -Langenberg und -Mitte. Der Startpunkt – los geht’s immer um 14 Uhr – liegt jeweils in einem anderen Stadtbezirk. Bei der zweieinhalb Stunden dauernden Tour werden der dachsanierte Mariendom und das Historische Bürgerhaus Langenberg mit den Grundsteinkisten besichtigt. Manfred Bolz spielt „aber nicht den Alleinunterhalter“, wie der 74-Jährige anmerkt. Die Führung in Neviges übernähmen Mitglieder des Domvereins, bei der Grundsteinkiste wirkten Leute von „Alldiekunst“ mit. Und Yvonne Gönster führt durchs Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum. Er habe einiges zu tun, erzählt Bolz von seinen Unternehmungen. Die Busse seien stets rasch ausgebucht: „Man muss aber aufpassen, dass es weiter Spaß macht und nicht zu viel Routine reinkommt.“

Immer retour zum Ausgangspunkt

Macht was her: Der Mariendom, angestrahlt zur blauen Stunde.
Macht was her: Der Mariendom, angestrahlt zur blauen Stunde. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die Veranstaltungen finden an den folgenden Terminen statt: 30. Juli, Start in Velbert-Mitte mit Stationen in Neviges und Langenberg (Treffpunkt Christuskirche); 27. August: Start in Velbert-Neviges mit Kurs erst auf Langenberg und dann Mitte (Treffpunkt am Pilgerparkplatz); 24. September, Start in Langenberg (Treffen am S-Bahnhof). Alle Touren enden letztlich wieder an ihrem Ausgangspunkt.

Fortsetzung nicht ausgeschlossen

„Velbert hat viel mehr Kultur und zu bieten, als in den Köpfen ist“, sagt Manfred Bolz. Er ist erklärtermaßen zuversichtlich: „Ich bin überzeugt, dass das erfolgreich wird.“ Wenn das tatsächlich gut ankomme, werde man überlegen, ob man weitermache, kündigt Gönster an.

Auf die Plätze, fertig, und los

Die Sitzplatz-Kapazität der Busse ist natürlich größer, aber wegen der Führungen ist die Zahl auf 30 Teilnehmer begrenzt.

Eine Anmeldung im Museum ist erforderlich und ab sofort per E-Mail an museum@velbert.de oder unter 02051 262285 möglich. Die Teilnahme kostet pro Person zehn Euro.